+43 664 738 386 83 HomeMagazinAboSitemap

Detailansicht

STEUDLTENN

Der Weibsteufel. © Gerhard Kainzner

© STEUDLTENN

Felix Mitterer mit Agnes Beier. © STEUDLTENN

Landesrätin Beate Palfrader, Bernadette Abendstein, Hakon Hirzenberger. © STEUDLTENN

© STEUDLTENN

© STEUDLTENN

Das Zillertaler Theaterfestival stillt zwischen dem 26. Mai und 28. August 2021 die Sehnsucht nach dem Miteinander

Seit 2011 wird im siebenhundert Jahre alten Heustadl der Familie Abendstein im Zillertaler Uderns professionell, sozial und ökologisch nachhaltig Theater gemacht. Dabei wächst das Theaterfestival jährlich über sich hinaus und gilt längst nicht mehr nur als kultureller Inkubator im Zillertal, sondern setzt österreichweit Maßstäbe für Kulturarbeit im ländlichen Raum. 2020 wurde das Festival unter über 100 Einreichungen als nachhaltigste Veranstaltung Österreichs mit dem Austrian Green Event Award ausgezeichnet und zeigte, was Theater in Zeiten von Covid-19 bewegen kann. Auch 2021 ist STEUDLTENN ein Green Event Tirol Star. Das Theaterfestival STEUDLTENN spielte sich bereits 2020 erfolgreich und sicher mit einem adaptierten, aber ungekürzten Programm durch den ersten Sommer der Pandemie. Es ist daher keine Überraschung, dass das Festival auch 2021 mit zahlreichen alternativen Formaten und innovativen Lösungen der andauernden Gesundheitskrise trotzt. Theater, so erinnert STEUDLTENN, gibt Hoffnung immer und immer wieder. 2021 tut es das, in dem es der sozialen Verarmung und den Negativschlagzeilen Freude und Miteinander entgegensetzt. Dieses Miteinander, das …IN BEZIEHUNG Sein mit uns und unserer Welt zieht sich als Leitmotiv durch das heurige Festival.

„Nach einem Jahr ‚Social Distancing‘ will das Bedürfnis nach Miteinander gestillt werden. Diesem Bedürfnis wollen wir heuer nachkommen, während wir gemeinsam darüber nachdenken, was es heißt anderen nahe zu sein,“ sagt Mitbegründerin und geschäftsführende Leiterin Bernadette Abendstein. „Theater“, erklärt sie, „kann nicht alleine bewerkstelligt werden. Es funktioniert, weil Menschen zusammen an etwas Großem arbeiten.“ Dem stimmt Hakon Hirzenberger, der für die künstlerische Leitung verantwortlich zeichnet, zu und ergänzt: „Theater ist eine Kunst der Beziehung, die als Schnittstelle zwischen Gesellschaftsgruppen funktioniert aber auch als Spiegel für Einzelne.“ Die große Faszination des diesjährigen Festivals scheint für ihn besonders im Spannungsfeld zwischen dem Allein- und In-Beziehung-Sein zu liegen: „Als Menschen sind wir auf der ewigen Suche nach dem passenden Anderen und können erst in Beziehung ganz Mensch werden.“

Ganz nach diesem Motto wird fündig wer heuer mit STEUDLTENN in Beziehung tritt: im Heustadl, auf zwei Outdoorbühnen, im digitalen Raum und im Beziehungsfeld am Festivalareal wird heuer die Kerndisziplin Schauspiel in ihren vielfältigen Ausprägungen gefeiert. Zwischen Mai und August treibt STEUDLTENN Dreiecksbeziehungen auf die Spitze, pflegt die Beziehung zur Umwelt, unternimmt eine Paartherapie mit kuriosen Folgen, durchleuchtet Familiengeflechte, erzählt tierische Liebesgeschichten und befeuert Anziehungskräfte. Mit insgesamt 6 Premieren davon 4 Uraufführungen, einem Filmprojekt, einem Videospiel-Theater-Workshop und vielem mehr bietet STEUDLTENN zahlreiche Möglichkeiten um mit sich, anderen und – nicht zuletzt – mit Kultur in Kontakt zu treten.

Besondere Highlights des Festivals 2021:
- Felix Mitterer vertraut STEULDLTENN sein jüngstes und bisher noch nie gesehenes Stück Wurlitzergassen 22 Zwozl Zwozl (UA) an. Österreichs meistgespielter Dramatiker erzählt darin aus den Kindheitsgeschichten seiner Frau Agnes ein berührendes Erinnerungskonglomerat. Das Stück, so sagt Mitterer selbst, lässt „einen nach Luft schnappen und ist so witzig, dass es einem das Herz umdreht.“
- Die Uraufführung von Hakon Hirzenberger ist nicht weniger herzergreifend. Friedl Bison und seine Kinder (UA) ist eine amüsante, ernsthaft komische Erbschaftsgeschichte, in der die Zwischenräume von Beziehungen so spannend ausgestaltet sind wie in einem Krimi. Am Ende bleibt die Frage, wie oft man den Tod so täuschen kann wie die Familie.
- Verblüffende Wendungen bietet auch Daniel Glattauers höchst amüsante Beziehungskomödie Die Wunderübung. Es geht um die Paradoxien des Zusammenlebens und Zusammenbleibens, die in der Paartherapie selbst vor dem Therapeuten nicht Halt machen.
- Weitaus tragischer geht’s auf der Outdoorbühne in Hochfügen 1500 m über dem Meer zu, wenn Hausherr, Lockvogel und Grenzgänger in Karl Schönherrs Klassiker Der Weibsteufel aneinandergeraten.
- Auch im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters werden alle Register gezogen: Das Bühnenstück Zeugs (UA) von Raoul Biltgen reflektiert unsere Beziehung zu Konsum und in Hanspeter Horners Filmprojekt treffen Die Eisbären und die roten Hackerinnen (UA) aufeinander, während die neue Workshopreihe das Digitale Raumschiff viele Möglichkeiten bietet die Medienkompetenz zu schärfen. Abseits von virtuellen Projekten können Kinder und Jugendliche ihre Beziehung zum kreativen Schaffen im Rahmen des Videospiel-Theaters oder im Kreativ-Workshop, der gemeinsam mit der Kunst- und Architekturschule Bilding organisiert ist, entwickeln und damit tief in die Welt des Theaters und der Kunst eintauchen. Zudem gibt’s den Bauchredner Markus Gimbel und Martha die Clownin, die jede Bühne in ein Beziehungsfest verwandelt.
- Das Beziehungsfeld am Festivalgelände ist von Architekturkollektiv Krater Fajan modelliert und mit Skulpturen von Ursula Beiler, Bernhard Witsch, Sebastian Rainer und Gerhard Kainzner bestückt. Richtig Gestalt nimmt das Beziehungsfeld STEUDLTENN aber erst im Laufe des Festivals an, wenn es vom Publikum und der Natur angenommen wird. Weitere Beziehungsimpulse liefern Peter Simonischek und Brigitte Karner in der szenischen Lesung einer Liebesgeschichte zwischen Stier und Kuh, Philipp Hochmair und die Elektrohand Gottes mit Schiller Rave, Anna Mabo mit ihrem Liederabend voller seelenruhiger Ohrwürmer und Erwin Steinhauer mit „Fern von Europa – Tirol ohne Maske“ dem Skandalroman aus dem Jahre 1912 von Carl Techet. Auch Publikumslieblinge wie Uli Boettcher, Markus Linder, Manuel Rubey, Christoph Grissemann und Dirk Stermann und der Wiener Praterkasperl sind 2021 zu sehen.

ÜBER STEUDLTENN
STEUDLTENN wurde 2011 von Bernadette Abendstein, Hakon Hirzenberger, Barbara Kainzner- Abendstein und Gerhard Kainzner ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es den ländlichen Raum mit gehaltvoller zeitgenössischer dramatischer Kunst zu versorgen. Künstlerisch betrachtet verschreibt sich STEUDLTENN der volksnahen Dramaturgie und pflegt und modernisiert Volkstheater. Gespielt wird im 700 Jahre alten Heustadl der Familie oder auf verschiedenen Outdoorbühnen. Für die Initiatoren ist Kulturarbeit ein wichtiges Instrument um eine kritisch betrachtete Wirklichkeit intelligent, scharfsinnig und humorvoll zu kommunizieren. Steudltenn konnte bei den internationalen Skiareatests den Sommertestsieger 2011 und 2015 und den Innovationspreis Kunst und Kultur 2015 erreichen. Im November wurde das Festival bei den Sommerawards sogar mit Doppelgold in Kunst und Kultur 2019 belohnt. In nur wenigen Jahren hat sich STEUDLTENN zu einem Kulturhotspot echter Größe entwickelt. Mit einer Gesamtbesucherzahl von 112.600 hat sich STEUDLTENN als zentraler kultureller Inkubator Tirols etabliert. Für seine Bemühungen im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit wurde STEUDLTENN mehrfach mit dem Green Event Tirol und dem Green Event Tirol Star ausgezeichnet. Überregional wurde STEUDLTENN 2020 als nachhaltigste Veranstaltung Österreichs in die Hall of Fame der Green Events Austria aufgenommen.

www.steudltenn.com