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Bergauf mit neuen Perspektiven

Ein nachdenklicher NR Franz Hörl.

Eine gut besuchte Tagung.

Optimistischer Start in die neue Wintersaison

Im Rahmen der bundesweiten Seilbahntagung in Zell am See präsentieren der Fachverband der österreichischen Seilbahnen und die Österreich Werbung ihre Perspektiven für den kommenden Winter. Für Seilbahnobmann NR Franz Hörl steht dabei der Optimismus an erster Stelle: „Die Nachfrage stimmt uns positiv, die Branche hat schon in den vergangenen Saisonen gezeigt, dass sie bestens vorbereitet ist und ein sicheres Skivergnügen organisieren kann.“ Die Österreich Werbung unterstützt den Winter mit einem Marketingbudget von 10 Mio. Euro und ihrer bisher größten Kampagne. „Wir sehen eine gute Nachfrage auf unseren 13 Kampagnenmärkten und sind zuversichtlich, dass wir den Schwung aus dem Sommer mitnehmen können“, sagt ÖW-Geschäftsführerin Lisa Weddig. Kombiniert mit den Stärken der heimischen Branche steht damit ein unverändert attraktives Paket zur Verfügung, dass am Markt erneut erfolgreich sein wird.

Trotz des Wartens auf die Details der neuen COVID-Verordnung für den kommenden Winter seitens des Gesundheitsministeriums blickt der Obmann des Fachverbandes der österreichischen Seilbahnen, NR Franz Hörl, zuversichtlich auf die kommenden Monate. Dazu trägt auch die erfreuliche Bilanz der vergangenen Sommersaison bei. „Teilweise erreichten Unternehmen im Sommer sogar wieder Vorkrisenniveau und konnten die Ersteintritte gegenüber 2020 wieder um 10,5 Prozent steigern“, berichtet Hörl. Damit setzt sich die Erfolgsgeschichte der Sommerseilbahnen fort – der Wirtschaftsmotor in den alpinen Regionen läuft auch in der warmen Jahreszeit wieder auf Hochtouren und wird für die wirtschaftlichen Perspektiven der Unternehmen immer wichtiger“, so Hörl.

ÖW-Geschäftsführerin Lisa Weddig unterstreicht das positive Sommerergebnis. „Im August lagen wir sogar über dem Rekordsommer 2019. Auch der Herbst sieht gut aus. Wir sind zuversichtlich, dass wir diesen Schwung in den Winter mitnehmen können“, sagt Weddig. Eine repräsentative Studie der Österreich Werbung hat die Winterurlaubspläne auf den Märkten Österreich, Deutschland, Schweiz, Niederlande, Großbritannien, Tschechien und Polen analysiert. Alleine aus diesen sieben Märkten sieht die Studie ein Potenzial an 17 Mio. Gästen für Winterurlaub in Österreich. „Die Menschen wollen den vergangene Saison ausgefallenen Winterurlaub nachholen und Österreich bietet die besten Voraussetzungen dafür. Dass Österreich sehr früh seine Winterregeln präsentiert hat – auch wenn Details noch länger in der Ausarbeitung brauchen – war wichtig und wirkt sich positiv auf die Buchungslage aus. Sicherer Urlaub während der Pandemie ist möglich, das hat Österreich wiederholt bewiesen, zuletzt diesen Sommer. Die Branche ist gut vorbereitet und die Seilbahnen sind für uns wichtige Partner, angefangen bei der Sicherheit bis hin zur Nachhaltigkeit“, sagt die ÖW-Geschäftsführerin. Auch Hörl betont, dass man seitens der Seilbahnen bestens gerüstet sei. „Unsere Sicherheitskonzepte sind erprobt und wir konnten schon in der vergangenen Saison beweisen, dass wir ein sicheres Skierlebnis organisieren können. „Wenn nun auch noch eine umsetzbare, maßvolle und effektive Verordnung seitens des Gesundheitsministers auf dem Tisch liegt, steht einem Comeback des Wintertourismus in Österreich nichts mehr im Wege“, so Hörl. Die Branche habe die schwierige Phase intensiv dazu genützt, den Kurs der Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Innovation weiter fortzusetzen. Damit kommen die Seilbahnen nicht nur ihrer Verantwortung für den heimischen Lebensraum, sondern auch den Anforderungen an eine moderne Urlaubsdestination nach.

10 Mio. Euro für die „Winterliebe“
Die Österreich Werbung unterstützt die Wintersaison mit ihrer bislang größten Kampagne. Das Ziel ist, bei den Gästen die „Winterliebe“ zu entfachen – so auch der Titel der gleichnamigen Kampagne, die auf den Märkten Deutschland, Schweiz, Niederlande, Belgien, Tschechien, Ungarn, Polen, Slowakei, Rumänien, Russland, Großbritannien, Dänemark und Schweden ausgespielt wird. Zum Einsatz kommt ein breiter Marketing-Mix, von Online über Social Media und Out-of-home bis zur TV-Werbung. Für maximale Sichtbarkeit wird die gesamte Branche in ihrer Kommunikation den gemeinsamen Hashtag #winterliebe einsetzen.

Mit einem Marktanteil von über 50 Prozent bei Winter(sport)reisen ins Ausland ist Österreich in Europa der unangefochtene Marktführer und die Winterdestination Nummer eins. „Wir in Österreich leben und lieben den Winter und dieses Lebensgefühl, diese Begeisterung für den Winter wollen wir mit der Kampagne auch bei unseren Gästen entfachen“, sagt Weddig.

Zahlen der Vorsaison: Starke Einbrüche, stabil hohe Kundenzufriedenheit
Der statistische Blick zurück auf die vergangene Saison zeigt nochmals die Dramatik der pandemiebedingten Einschränkungen auf. So weist der Kassenumsatz ein Minus von knapp 90 Prozent (146 Millionen Euro), die Zahl der Ersteintritte ein Minus von 80 Prozent (9,3 Millionen) auf und die Betriebstage reduzierten sich um 20 Prozent (17.600). Dementsprechend gedämpft zeigt sich auch die Investitionsstimmung für den heurigen Winter. Insgesamt sind Ausgaben in der Höhe von 384 Millionen Euro für die Bereiche Sicherheit, Komfort und Qualität der Anlagen (176 Mio. Euro), Beschneiung (81 Mio. Euro) und sonstige Bereiche wie Pisten, Zutrittssysteme, Parkplätze, Gastronomie u.a. (127 Mio. Euro) geplant.

Die Rückmeldungen seitens der Gäste fällt überwiegend positiv aus. Die Befragungen unter den Kundinnen und Kunden – der Anteil der heimischen Besucherinnen und Besucher stieg von 14 auf 74 Prozent – zeigt hohe Zufriedenheitswerte. Besonders positiv fallen dabei die Schulnoten für den verfügbaren Platz auf den Pisten (1,5), die An- und Abreise (1,5), die Parkmöglichkeiten (1,5) und die Sicherheit auf den Skipisten (1,5) aus. Gefehlt haben den Gästen hingegen die Verfügbarkeit von Ruhe- und Rastplätzen (2,7) sowie ein zufriedenstellendes Angebot von Essen und Trinken in Form von take away (3,2). Insgesamt kann eine deutliche Verbesserung der Zufriedenheit beim Aufenthalt, dem Angebot und der Winteratmosphäre festgestellt werden. Besonders die einheimischen Gäste genossen die durch COVID veränderten Bedingungen in Österreichs Skigebieten. 72 Prozent der Befragten geben zu Protokoll, dass sich beim Skifahren ihr allgemeiner Gemütszustand verbessert habe, 68 Prozent geben an, ein Gefühl der Freiheit erlangt zu haben. Positiv wurde auch die Entscheidung für die Öffnung der Skigebiete wahrgenommen (Note 2,3). Noch zufriedener waren die Gäste mit den Sicherheitsmaßnahmen der heimischen Seilbahnunternehmen (1,5).

Branche stellt sich aktiv den globalen Herausforderungen
Für Erik Wolf, Geschäftsführer des Fachverbandes der österreichischen Seilbahnen, ist dabei wesentlich, dass die Branche aktiv und kreativ den Schritt in die Zukunft gehe. Dementsprechend hat der Fachverband auch einen themenübergreifenden Weiterentwicklungsprozess gestartet, in dessen Rahmen sich die Mitglieder in diversen Arbeitsgruppen mit den Themen der Zukunft auseinandersetzen. „Wir haben diese Phase großer Veränderungen dazu genützt, um gemeinsam einen Schritt nach vorne zu gehen – mit Mut zur Veränderung, Weiterentwicklung und inhaltlichen Fokussierung“, so Wolf. Das wichtigste Signal aus Sicht des Geschäftsführers: „Die Betriebe warten nicht auf Entwicklungen, sondern stellen sich den globalen Herausforderungen – ob Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität oder digitale Innovation – aktiv und sind oftmals Vorreiter!“ Als Beispiel nennt Wolf den kontinuierlichen Ausbau klimafreundlicher Mobilitätsmodelle. „Dazu zählt unter anderem die erfolgreiche ÖBB-Kooperation ‚Im Nightjet zum Schnee‘, lokale E-Mobilitätskonzepte, Mitarbeiter-Shuttleangebote sowie die Optimierung des Skibusverkehrs samt enger Zusammenarbeit mit den öffentlichen Verkehrsunternehmen vor Ort“, so Wolf.

Auch in Sachen Energienutzung zählt die Seilbahnbranche zu den sparsamsten des Landes. In den vergangenen zehn Jahren haben die Unternehmen gemessen an der Beförderungskapazität erneut um fast 20 Prozent gesenkt. „Hier muss noch zusätzlich berücksichtigt werden, dass bei den Seilbahnen überwiegend erneuerbare Quellen verwendet werden und der Ausbau der autarken Energiegewinnung – vorwiegend durch Photovoltaik, Windstrom und Wasserkraft – massiv vornaschreitet“, so Wolf.

Als weiteren Trend, die sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen werden, nennt der Geschäftsführer des Fachverbandes, die auf Nachhaltigkeit fokussierte Nutzung von Daten. So belegt die Branche schon lange ihre Kundenorientierung mit dem Kundenzufriedenheitstool SAMON. „Mit unserem kontinuierlichen Monitoring von jährlich rund 40.000 Skigästen und den darauf abgestimmten Investitionen liefern wir ein Top-Produkt für unsere Gäste, Winter für Winter“, erklärt Wolf.

Um noch näher am Gästeverhalten dran zu sein, hat man MANOVA als Experten für Datenanalysen herangezogen, um die Bewegungsdaten im Skigebiet genauestens zu analysieren. „So ermöglicht etwa die Bewegungsdatenanalyse eine effiziente Besucherstromlenkung in Echtzeit und kann damit für die Entzerrung im Skigebiet genützt werden“, so Wolf. Auch im Bereich des Customer-Relationship-Managements hilft die fortschreitende Digitalisierung dabei, die Angebote für Kunden noch zielgerichteter zu gestalten.

Generell beschäftigt sich der Fachverband intensiv mit Daten und Wissen in digitaler Form. „Andere reden davon – wir haben es bereits“, sagt Franz Hörl stolz zum Thema Digitalisierung von Wissen. So hat der Fachverband mit MANOVA ein umfassendes Smartboard entwickelt, das Daten aus unterschiedlichsten Quellen zusammenführt und der gesamten Branche damit wertvolle Unterstützung liefert. 

www.seilbahnen.at