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Covid – 19 erfordert Felxibilität der Bündner Bergbahnen

Martin Hug, Präsident, links, und der Bündner Volkswirtschaftsdirektor, Marcus Caduff zeigten sich zuversichtlich für die kommende Wintersaison 21/22, anlässlich der Generalversammlung der Bergbahnen Graubünden in Arosa.

Fabian Gerber und Michèle Ségouin von Breiterbildung, erläuterten Tipps, wie die Generation Z mit den Jahrgängen 1997 bis 2010 für die Branche zu begeistern ist.

Kantonal alt-Grossrat Leo Jeker und Damian Bumann.

Präsident Martin Hug rief die Unternehmen an der Generalversammlung vom 26. November 2021 in Arosa auf, sich für verschiedene Covid-Szenarien zu wappnen

Die Bündner Corona-Strategie für den Tourismus besteht aus Schutzkonzepten, der Testoffensive in Betrieben und Impfen. Die Bergbahnen waren bei den Betriebstestungen für den Kanton die Partner der ersten Stunde. Bergbahnen Graubünden (BBGR) hat nach dem letzten Winter die Bündner Strategie mit der Lockdown-Strategie im Tirol und Südtirol verglichen. Dabei wurde ersichtlich, dass die ausgewogene Bündner Strategie der kontrollierten Öffnung einen volkswirtschaftlichen Schaden von 1 Mrd. Franken zu verhindern vermochte. Auch aus gesundheitlicher Sicht war die Strategie zielorientiert: die Inzidenzen lagen 20 Prozent unter dem Tirol und es gab 38 Prozent weniger Schneesportunfälle. Martin Hug motivierte die versammelten Bergbahnunternehmen, agil zu bleiben und in Szenarien zu denken. BBGR bemühe sich, die Interessen der Branche proaktiv in der kantonalen Politik einzubringen und auch entsprechende Umsetzungsregeln vorzuschlagen. Berno Stoffel, Direktor von Seilbahnen Schweiz (SBS), bestätigte diese Position auch in den aktuellen Verhandlungen des nationalen Verbandes mit dem Bund.

Gleich lange Spiesse in der Raumplanung

Die laufende Revision des Raumplanungsgesetzes (RPG2) thematisiert das Bauen ausserhalb der Bauzone und betrifft deshalb auch die Bündner Bergbahnunternehmen. Für diese sind dabei drei Elemente relevant: das Stabilisierungsziel will die Anzahl Gebäude und die Bodenversiegelung limitieren. Mit der Abbruchprämie soll der Abbruch ohne Ersatzneubauten belohnt werden. Der Planungs- und Kompensationsansatz möchte die innovative touristische Nutzung in einem Gebiet zulassen, wenn diese in einem andern Gebiet kompensiert wird. Gemäss Regierungsrat Marcus Caduff lehnt die Regierung nicht die Elemente, aber die zu komplizierten Bestimmungen des Stabilisierungszieles sowie des Planungs- und Kompensationsansatzes ab. Bei der Abbruchprämie müsse sich der Bund zudem stärker an der Finanzierung beteiligen. Insgesamt fordert Regierungsrat Marcus Caduff den Bund auf, bei der Revision des Raumplanungsgesetzes für gleich lange Spiesse zwischen Tourismus und Berglandwirtschaft sowie Industriezonen und der Landwirtschaft in der Fläche zu sorgen. Marcus Caduff: „In den normalen Industriezonen gibt es eine Baubewilligung, weil die Baute oder Anlage zonenkonform ist. Bei gleichen Voraussetzungen soll dies auch für touristische Bauten und Anlagen ausserhalb der Bauzone möglich sein.“ Freizeit- oder Tourismuszonen und solche entlang nutzungsplanerisch festgelegten Wegen seien deshalb vom Stabilisierungsziel sowie vom Planungs- und Kompensationsansatz auszunehmen, erklärte der Bündner Volkswirtschaftsdirektor.

Nachwuchsförderung mit der Generation Z

Die Rekrutierung von Fachkräften gestaltet sich im Tourismus für diesen Winter ausserordentlich schwierig. Und zwar nicht nur auf dem Berg, sondern auch im Tal. Darum holten sich die Teilnehmenden der Generalversammlung bereits am Vorabend Tipps, wie die Generation Z mit den Jahrgängen 1997 bis 2010 für die Branche zu begeistern ist. Michèle Ségouin und Fabian Gerber von Breiterbildung betonten, dass die Jugendlichen eine gemeinsame festgelegte Struktur und konstruktive Rückmeldungen bräuchten. Ebenso gefragt seien Abwechslung, spielerisches und digitales Lernen sowie die Vermittlung der Sinnhaftigkeit der Aufgaben. Die Ausbildenden seien damit mehr Helfende und nicht Leitende. Ausbildung brauche im Unternehmen einen hohen Stellenwert und Ressourcen, um auf die Bedürfnisse der Jugendlichen einzugehen.