Cyprien Sarrazin, Clément Noël und Johan Clarey kehrten nach Kitzbühel zurück, wo sie für ihre Leistungen auf der Streif und auf dem Ganslernhang ausgezeichnet und von ihren Fans bejubelt wurden
Freitagmittag wurden in der Hahnenkammbahn drei Superhelden aus Frankreich gefeiert: Cyprien Sarrazin erhielt seine persönliche Gondel für den unglaublichen Abfahrts-Doppelsieg auf der Streif im Jänner. Clément Noël durfte sich dank seines Slalom-Triumphs auf dem Ganslernhang 2019 über seine eigene Kabine freuen (die Noël-Gondel zieht zwar schon fünf Jahre ihre Kreise, persönlich in Empfang nehmen konnte sie der Technik-Spezialist jedoch erst jetzt). Johan Clarey wurde unterdessen für seine außergewöhnliche Konstanz auf der Streif ein Sonderpreis zuerkannt. Der ehemalige Abfahrer stand in 14 Jahren 26 Mal am Start und fuhr zwölf Mal in die Top 10, darunter viermal (!) auf Platz 2.
Hausherr Toni Bodner zog seinen Hut vor den Athleten: „Es ist eine Ehre, euch hier zu haben, und ich möchte euch noch einmal gratulieren.“ Dann richtete der Vorstandsvorsitzende der Bergbahn AG Kitzbühel seine Worte an den amtierenden Abfahrts-Champion: „Cyprien, du hast mich im Jänner zu Tränen gerührt. Deine Freude, dein Jubel, dein Sprung auf den Luftpolster – es war so emotional, danke für diesen Moment!“ Mario Mittermayer-Weinhandl, der Rennleiter der Hahnenkamm-Rennen, freute sich mit den „Superheros des Weltcups“ und äußerte einen Wunsch: „Ich hoffe, ihr inspiriert den Nachwuchs auf der ganzen Welt.“
Das französische Trio zeigte sich demütig und gerührt: „Es ist ein Traum für jeden Athleten hier Rennen fahren zu dürfen“, sagte Cyprien Sarrazin, der erst jetzt auf der sommerlichen, aber ruhigeren Streif richtig realisiert, was ihm im Jänner geglückt ist: „Die Strecke sieht ohne Schnee noch beeindruckender aus.“ Die eigene Gondel ehrt den Speed-Spezialisten: „Die Wertschätzung, die uns in Kitzbühel entgegengebracht wird, ist einzigartig.“ Seit dem Doppelsieg vor fünf Monaten ist bei Cyprien Sarrazin nichts mehr wie es war: „Mein Leben hat sich seither völlig geändert – zum Guten.“
Clément Noël stimmt seinem Teamkollegen zu: „Es ist nicht nur die beste Abfahrt im Weltcup, sondern auch der beste Slalom." Seit seinem Triumph sind mittlerweile über fünf Jahre vergangen. Als Clément Noël heuer die Siegerehrung für Cyprien Sarrazin auf dem Zielhaus Red Bull live miterleben durfte, die Fans hautnah spürte und die Marseillaise ertönte, war er ergriffen: „Da habe ich mir gedacht, ich möchte das auch wieder erleben.“ Und er ist zuversichtlich, dass dieser Tag kommen wird.
Johan Clarey war es in seiner langen Karriere zwar nicht vergönnt, in Kitzbühel ganz oben zu stehen, doch das sieht der 43-Jährige durchwegs positiv: „Kitzbühel ist für mich wie nach Hause kommen. Mir bedeuten meine fünf Podiums-Plätze in Kitzbühel mehr als die Silber-Medaille bei den Olympischen Spielen in Peking.“ Als er heuer im Jänner zum ersten Mal als Co-Kommentator für das Fernsehen gearbeitet hat, statt am Start zu stehen, wurde ihm bewusst, dass ihm seit dem Karriereende einzig dieses Weltcup-Rennen fehle. Abschließend gab Johan Clarey die ihm zuteil gewordene Wertschätzung auch zurück: „Ein großes Danke dem Kitzbüheler Ski Club, allen Mitarbeitern und Freiwilligen, dass ihr so etwas Jahr für Jahr möglich macht.“ Merci, Johan, Clément et Cyprien.