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Muttereralmbahn

Der geplante Verkauf bringt neue Perspektiven für die Muttereralmbahn. ©Innsbruck Tourismus / Tom Bause

Geplanter Verkauf bringt neue Perspektiven

Internationales Bergbahn-Unternehmen zahlt 4,5 Mio. Euro für die entschuldete Muttereralmbahn und will die Verbindung mit der Axamer Lizum ermöglichen. Zum geplanten Verkauf wurden am Donnerstag (10.12.) sowohl Vorstand und Aufsichtsrats-Vorsitzende von Innsbruck Tourismus als auch die Gemeinderäte von Mutters und Götzens umfassend informiert. Am 14.12. folgt der Aufsichtsrat von Innsbruck Tourismus. Für den 15.12. ist schließlich zeitgleich eine Abstimmung in der Vollversammlung des Tourismusverbandes sowie in den Gemeinderatsgremien von Mutters und Götzens geplant.

Den Betrieb der Muttereralmbahn langfristig wirtschaftlich abzusichern, ist auf Dauer nicht Aufgabe der öffentlichen Hand und damit auch nicht des Steuerzahlers. Daher wurde im Einvernehmen mit allen Gremien für den beabsichtigten Verkauf bereits im Frühjahr ein objektives Verfahren eingeleitet, über das sowohl Vorstand und Aufsichtsrat von Innsbruck Tourismus als auch der Gemeinderat von Mutters und Götzens informiert waren. Um die Objektivität in allen Details dieses Evaluationsverfahrens sicherstellen zu können, wurde das Schweizer Beratungsunternehmen grischconsulta beauftragt.

Objektives Bieterverfahren
Vereinbart wurde ein Bieterverfahren nach international üblichen Rahmenbedingungen und eindeutig festgelegten Entscheidungskriterien, die individuelle Nachverhandlungen und Absprachen im Sinne der professionellen Abwicklung ausschließen. In diesem Rahmen wurden mit rund 30 Interessenten erste Vorgespräche geführt, den 11 ernsthaften Bietern – darunter zwei ausländische und 9 österreichische Unternehmen – wurden nach Unterzeichnung einer Vertraulichkeitserklärung die entsprechend relevanten Informationen vollinhaltlich identisch zur Verfügung gestellt. Die eingelangten Angebote wurden schließlich am 28. Oktober im Beisein der Gesellschaftervertreter der Muttereralmbahn anonymisiert bewertet. Daraus ging ein einstimmig erzieltes, eindeutiges Ergebnis hervor.

Drei Anbieter, ein eindeutiges Ergebnis
Schlussendlich gab es drei ernsthafte Anbieter, die anonym evaluiert wurden – dabei wurde Tatry Mountain Resorts (TMR), ein führendes Tourismusunternehmen in Mittel- und Osteuropa, als Bestbieter eruiert. Die beiden anderen heimischen Anbieter lagen unterhalb des Mindestgebots, das die Gesellschafter vor Verkaufsbeginn gemeinsam definiert haben.

Die Fakten
- TMR bietet für eine entschuldete Bahn 4,5 Mio. Euro. Dieser Betrag wird laut vorliegender Vereinbarung in zwei Raten fällig: 1. Rate mit Übergabe am 1.4.2021 von 3.250.000 Euro, die 2. Rate von 1.250.000 Euro mit dem Stichtag, wenn alle Genehmigungen einer Verbindung zur Axamer Lizum vorliegen (Es wird dazu kein Zeitpunkt festgelegt, sondern die Fälligkeit ist verbunden mit der Möglichkeit, eine Verbindungsbahn bauen zu können).
- Die beiden anderen Anbieter – Stage 12 GmbH und Axamer Lizum – lagen mit ihren Angeboten deutlich unter den definierten Mindeststandards – daher wurden diese Angebote/Kaufoptionen seitens der Gesellschafter nicht weiter behandelt.
- TMR ist ein international erfahrenes Bergbahnen- und Freizeitpark-Unternehmen, das sowohl Erfahrung mit Skigebieten als auch mit Bikeparks hat. Weiters hat TMR einen internationalen Skipass mit über 35.000 Mitgliedern, bei dem die Muttereralmbahn integriert wird.
- Beim Verkaufsprozess wurde auf internationale Standards, Professionalität, Objektivität, Vertraulichkeit und Sorgfältigkeit höchster Wert gelegt. Für den gesamten Prozess wurde mit grischconsulta ein neutraler Ansprechpartner und ein erfahrener Bergbahnen-Experte gewonnen. Über die nun vorliegenden Verhandlungsergebnisse wird transparent informiert.
- Die gremialen Beschlüsse sollen zeitgleich am 15.12. erfolgen.
- Ein Angebot in Zeiten der aktuellen Pandemie, in der insbesondere alle touristischen Betriebe wirtschaftlich stark getroffen wurden, in dieser Höhe und mit dieser Kompetenz zu erhalten, ist für alle Gesellschafter äußerst positiv.

Aktuelle Statements

Dr. Karl Gostner, Obmann von Innsbruck Tourismus: „Es ist nicht die Aufgabe eines Tourismusverbandes eine Bergbahn zu betreiben. Innsbruck Tourismus hatte die letzten Jahre immer das Ziel verfolgt, das Angebot auf der Muttereralm so auszubauen, dass ein Verkauf durch ein operatives positives Ergebnis überhaupt möglich ist. Durch die konsequente Investition in den Bikepark sind in diesem Sommer 15.000 Bikefans neben den Familien- und Wandergästen in Mutters gewesen. Diese Entwicklung war ein wesentliches Kaufkriterium für die Firma TMR.“

Hansjörg Peer, Bürgermeister von Mutters: „Es ist sehr erfreulich, dass sich ein internationaler Partner am weiteren Ausbau der Muttereralmbahn interessiert zeigt und auch die Vorteile des kleinen Familienskigebietes erkannt hat. Eine Weiterentwicklung und Investitionen der Bergbahn sind Schlüsselfaktoren für eine solide touristische Entwicklung in Mutters und im gesamten westlichen Mittelgebirge.“

Josef Singer, Bürgermeister von Götzens: „Ich sehe es sehr positiv, dass TMR großes Interesse an dem Zusammenschluss mit der Axamer Lizum zeigt. In der aktuellen Eigentümer-Struktur wäre ein Zusammenschluss nicht realisierbar gewesen. Es besteht nun nach Jahren wieder fundierte Hoffnung und Zuversicht, dass die kleine Verbindung im Mittelgebirge wieder zum Thema werden kann. Das würde sowohl für Einheimische als auch für Gäste ein tolles und attraktives Pistenangebot eröffnen."