Im Rahmen des Großprojekts „Beschneiung 4.0“ wurde ein weiterer großer Meilenstein erreicht
Seit vergangenem Samstag fließt Wasser in den neu erstellten Speichersee. Der See bei der Pizolhütte hat ein Fassungsvermögen von 80.000 Kubikmetern und bildet das eigentliche Herzstück der neuen Beschneidungsanlage.
Auch wenn die Witterung in den letzten Wochen nicht immer wunschgemäss ausfiel, sind die aktuellen Baufortschritte beindruckend. So konnten beim Speichersee die letzten Quadratmeter Folien ausgelegt und verschweißt werden. Nach einer Dichtigkeitsprüfung konnte am vergangenen Samstag erstmals die Zuleitung zum See geöffnet werden. Gespeist wird der See mit dem Überlaufwasser der nahen Bölli-Quelle. Dazu Markus Oertle, Betriebsleiter der Pizolbahnen AG: „Dank den großen Anstrengungen der beteiligten Unternehmen und dem engagierten Einsatz unserer Mitarbeitenden konnten wir nun mit der Wasserfüllung starten. Die Vorfreude auf die Inbetriebnahme steigt.“
Anspruchsvolles Baujahr 2024
Neben der Fertigstellung des Speichersees wird intensiv an den weiteren Projektabschnitten gearbeitet. So wird aktuell das neue Pumpenhaus Twärchamm mit modernster Technik ausgestattet. Über die eigentliche „Schaltzentrale“ können ab Herbst 2024 bis zu 600 Liter Wasser pro Sekunde über den Berg verteilt und gesteuert werden. Kontinuierlich wird auch der Leitungsbau vorangetrieben. Das betrifft im Besonderen die Verbindung zwischen Speichersee und Pumpenhaus, Abschnitte der Zanuzpiste, die Piste am SAC-Lift sowie den Leitungsbau zwischen der Talstation des SAC-Liftes bis zur Gaffia. Dazu auch einige eindrücklichen Zahlen: Alleine in diesem Sommer werden 58 neue Schneeschächte verbaut und 59 topmoderne zusätzliche Schneeerzeuger (Schneilanzen) beschafft. Für die Erschließung werden nochmals knapp 6 Kilometer Rohrleitungen und 16 Kilometer Kabelschutzrohre verlegt. In ähnlichen Dimensionen wurde das Leitungsnetz bereits im Sommer 2023 erweitert.
Der Nachhaltigkeit verpflichtet
Das Projekt unterliegt einer strengen Umweltverträglichkeitsprüfung und mit der Umweltbaubegleitung stellen die Pizolbahnen die konsequente Umsetzung sowie Einhaltung der definierten Maßnahmen sicher. Die neue Beschneiungsanlage zeichnet sich durch eine hohe Energieeffizienz aus. Weil sich der Wasserspeicher an der höchsten Stelle des Schneesportgebietes befindet, kann das natürliche Gefälle optimal für den Druckaufbau genutzt werden. Für die Schneeerzeugung werden mehrheitlich energieeffiziente Schneelanzen der Schweizer Firma „Bächler Top Track AG“ zur Anwendung kommen. Zudem kann künftig das gespeicherte Wasser in Notlagen der Alp- und Landwirtschaft sowie als Lösch- oder Trinkwasserreserve zur Verfügung gestellt werden und auch eine mögliche Stromproduktion ist angedacht. Beim Speichersee wird ein Niedrigwasserbereich realisiert, der das Hochplateau um eine weitere touristische Attraktion aufwerten wird. Bei allen Arbeiten wird einer naturnahen Geländegestaltung größte Bedeutung beigemessen.
Verlässliche Schneesicherheit
Mit der neuen Beschneiung 4.0 wird im Endausbau sichergestellt, dass die Hauptpisten bis Maienberg (Seite Wangs) und bis zum Schwamm (Seite Bad Ragaz) durchgängig mit einer durchschnittlichen Breite von 30 Metern und einer Schneeauflage von 50 bis 60 cm bei guten äußeren Bedingungen innerhalb von 80 Stunden eingeschneit werden können. Damit sehen sich die Pizolbahnen in der Lage, ihren Gästen während der gesamten Wintersaison ein Pistenangebot auf sämtlichen Anlagen zur Verfügung zu stellen. Im Speziellen soll damit das wichtige Weihnachtgeschäft wirtschaftlich besser abgesichert werden.