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Reif für den Berg

Philip Borckenstein-Quirini (Geschäftsführer Thermenresort Loipersdorf), Michael Feiertag (GF Steirische Tourismus und Standortmarketing GmbH), Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Fabrice Girardoni (Sprecher der steirischen Seilbahnen) und Gerald Stoiser (Thermenhotel Stoiser) bei der Winterpressekonferenz in Graz. © Steiermark Tourismus / Jesse Streibl

Michael Feiertag (GF Steirische Tourismus und Standortmarketing GmbH), Fabrice Girardoni (Sprecher der steirischen Seilbahnen), Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Oliver Käfer (GF WKO Steiermark). © Steiermark Tourismus / Jesse Streibl

© Steiermark Tourismus / Jesse Streibl

© Steiermark Tourismus / Jesse Streibl

Seilbahnen sind bereit mit Energiekonzepten und Autarkie-Plänen

Sport und Erholung in der winterlichen Natur: Für die Ski-Saison 2022/2023 erwarten die steirischen Seilbahnbetriebe steigende Nachfrage durch Corona-Nachholeffekte und die noch nicht spürbare Rezession. Die Seilbahnen setzen auf effizientes Energiemanagement, Komfort und Sicherheit sowie auf maximale Nachhaltigkeit.

Ski, Snowboard und Co. sind nach wie vor äußerst beliebt. 2,9 Millionen Österreicherinnen und Österreicher fahren Ski, das sind 60 % aller 14- bis 70-Jährigen. Eine aktuelle Marktstudie von Manova im September 2022 ergab, dass 69 % aller Skibegeisterten heuer auf die Bretter steigen werden – zu Corona-Zeiten waren das noch 59 %. „Die Sehnsucht nach den Bergen ist groß, es gibt Nachholeffekte“, betont Fabrice Girardoni, Obmann der steirischen Seilbahnbetriebe in der Wirtschaftskammer Steiermark. „Die Rezession ist noch nicht bei der Bevölkerung angekommen und viele Menschen sagen sich: ‚Jetzt erst recht!‘“ 8,9 Skitage pro Jahr und pro Person „schafft“ das sportliche Österreich. Der Trend geht nach oben. 38 % der Skigäste in Österreich sind übrigens Familien mit Kindern. „Hier sind wir im Vergleich zu anderen Ländern besonders gut aufgestellt“, betont Girardoni.

Energiemanagement: maximale Effizienz als Mindeststandard
In Zeiten steigender Energiepreise werden Stimmen laut, bei Seilbahn Skiliften einzusparen. „Die Betriebe werden als ‚Stromfresser‘ gebrandmarkt, was aber im direkten Vergleich nicht stimmt“, sagt Fabrice Girardoni. Laut einer Studie des Umweltbundesamts verursacht der Tourismus insgesamt 1,55 % des End-Energieverbrauchs in Österreich (Durchschnitt 2017 – 2019). Nur 0,9 % fallen auf den Wintertourismus. „Die Lifte und Seilbahnen kommen auf magere 0,3 %.“ Energiesparen sei für die Branche ohnehin nichts Neues. „Wir fahren immer schon mit maximaler Effizienz, allein schon aus ökonomischen Gründen.“ Etwa würde die Geschwindigkeit gedrosselt, wenn weniger Gäste zu befördern seien.

Beschneiung, Nachtskifahren: sinnvoll, aber mit Maß
Das Nachtskifahren ist ein wichtiger Teil des Angebots der Skigebiete. Beleuchtet wird aber nur dann, wenn das Sinn ergibt. Als „Luxus“ dürfe man das also nicht sehen, sagt Girardoni: „Wenn man die Beleuchtung auf der Piste abdreht, dann müsste man auch Fußballplätze, Tennishallen oder Schwimmbäder im Winter ab 17 Uhr finster machen.“ Auch bei der Beschneiung setze man auf Effizienz: Ein spezieller Algorithmus, das digitale „Schneehöhenmanagement“, berechnet den minimalen Einsatz der Schneekanonen. „Auch die Pistenoberfläche wird geglättet, sodass wir mit den geringstmöglichen Mitteln unseren Gästen ein Top-Erlebnis bieten“, so Girardoni.

Seilbahnen und Lifte: mit Nachhaltigkeit auf den Berg
Wer die winterliche Natur per Ski, Schlitten oder zu Fuß genießen möchte, muss den Sehnsuchtsort Berg erst einmal erreichen. „Seilbahnen und Lifte sind die Verkehrsmittel, mit denen die Gäste auf den Berg kommen“, betont Girardoni. Sie sind das Herz im wirtschaftlichen Kreislaufsystem des Wintertourismus: Von der Beherbergung über den Transport bis zur Gastronomie und dem Sporthandel hängt die gesamte Wertschöpfungskette an der Fahrt auf den Berg. Die steirischen Seilbahnen sichern insgesamt 6.740 Arbeitsplätze in den Regionen. In Zukunft will man verstärkt auf Nachhaltigkeit und Energieautarkie setzen. „Je nach Standort kommen Photovoltaik-Anlagen, Wind-, und Wasserkraft oder Pumpspeicheranlagen zwischen Speicherteichen in Frage“, so Girardoni. Die Infrastruktur dafür sei ohnehin vorhanden.

Zitat Fabrice Girardoni
„Die Skibegeisterten sind nach Corona reif für den Berg. Die steirischen Lifte und Seilbahnen sind bestens auf die Saison vorbereitet – mit modernen Energiekonzepten und Maßnahmen in Richtung vollständiger Autarkie.“

www.wko.at/stmk/seilbahnen