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Zauchensee zieht Bilanz der Pandemiesaison

Die Wintersaison in Zauchensee brachte viele positive Erlebnisse für die Gäste, betriebswirtschaftlich war sie aber eine Katastrophe. © Zauchensee Liftgesellschaft

Nur 25 % der normalen Frequenz aber 100 % positives Gästefeedback

„Aus betriebswirtschaftlicher Sicht war diese Coronasaison eine Katastrophe, aus der Sicht unserer Gäste jedenfalls ein ganz neues Erlebnis. Das Feedback, das wir erhalten haben, war hervorragend“, resümiert Veronika Scheffer, Geschäftsführerin der Zauchensee Liftgesellschaft: “Wir hatten zwar nur ein Viertel der Ersteintritte wie in normalen Jahren, dafür aber hoch zufriedene Skisportler.“

Gekommen sind Saisonkartenfahrer aus dem Pongau und dem Land Salzburg, die mehr als die Hälfte aller Skifahrer ausmachten. Dazu reisten Tagesgäste aus dem näheren geographischen Umfeld an, die in der Regel wegen der geschlossenen Gastronomie 3-Stunden-Karten kauften, darunter besonders viele Familien mit Kindern. Sie erlebten auf der Skischaukel Radstadt-Altenmarkt, in Zauchensee und Flachauwinkl perfekte Pisten mit viel Platz für jeden einzelnen Gast.

Hohe Disziplin bei Einhaltung der Coronaregeln
Auffällig war, dass durchwegs sehr gute Skifahrer das Angebot nutzten – die allesamt sehr diszipliniert waren, was die Einhaltung der Hygiene- und Abstandvorschriften betrifft. „Das hat auch unserem Mitarbeiterteam sehr geholfen. Für perfekte Pisten und schöne Bergerlebnisse gab es über die Social Media Kanäle, über Mails und direkte Rückmeldungen sehr viel Lob“, freut sich Veronika Scheffer. „Dies ändert freilich nichts daran, dass die ganzjährig beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jetzt nach Saisonschluss wieder in die Kurzarbeit gehen müssen, was für viele finanziell nicht einfach ist. Diese Maßnahme ist aber – so Scheffer – notwendig, um niemanden entlassen zu müssen.

Warten auf die versprochenen Förderungen
„Wir sind gerüstet in die Saison gegangen, haben viel in Coronamaßnahmen investiert, auch in der Gastronomie, die dann leider die komplette Saison geschlossen bleiben mussten“, ärgert sich die Seilbahnchefin. Auch in das Testen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde viel Geld investiert: 1.700 Corona-Gurgeltests zum Stückpreis von 55 Euro wurden durchgeführt. Diese Strategie der Zauchensee Liftgesellschaft war sehr erfolgreich: während der gesamten Saison entstand kein einziges CoVid-Cluster. An die Grenzen der Belastbarkeit bringt die Seilbahnunternehmen, dass sie nach wie vor auf die versprochenen Förderungen warten müssen. „Wir können nur hoffen, dass die Ausfälle zumindest teilweise abgedeckt werden und die Banken weiterhin die Liquidität sicherstellen.“

Hoffen auf Rückkehr zu „neuer Normalität“
Rückendeckung kam in dieser schweren Situation durch das Land Salzburg. „Wir haben gerade am Beginn des Winters viele Anfeindungen vor allem von wenig ski- und sportaffinen Personen zu spüren bekommen, weil wir aufsperren durften, während andere Branchen im Lockdown waren. Der positive Effekt war, dass durch die Möglichkeit, sich in der freien Natur bewegen zu können, ein Beitrag für die belastete Psyche der Menschen geleistet wurde, was durch die vielen positiven Rückmeldungen auch honoriert wurde. „Ab jetzt gilt das Prinzip Hoffnung“: Vieles, so Veronika Scheffer, hänge von der Impfkampagne und der Möglichkeit, wieder reisen zu dürfen, ab. Das könnte eine gute Sommersaison ermöglichen und danach auch einen erfolgreichen Winter. „Eine zweite Saison wie die vergangene würden viele Betriebe im Inner Gebirg jedenfalls nicht überleben“, fürchtet Scheffer, die auch stellvertretende Sprecherin der Salzburger Seilbahnwirtschaft ist.

www.zauchensee.at