10 sbt 3 | 2025 der wirtschaftlichen Seite bleibt die Ertragssituation der Unternehmen, die eine leichte Konsumzurückhaltung der Gäste zu spüren bekommt. Trotz der Tatsache, dass nach einer Marktstudie von Kohl & Partner die Regionen Südtirol, Tirol und Bayern bei der Preisdurchsetzung punkten konnten, bleibt die Ertragssituation im Tourismus aufgrund der steigenden Kostensituation und des eklatanten Fachkräftemangels weiter angespannt. Auch wenn die vier Regionen in den Alpen eine unterschiedliche Entwicklung der Herkunftsmärkte aufweisen, so sind allen Regionen die Bemühungen zu einer Neuausrichtung beim Mix der Herkunftsmärkte gemeinsam. Während die Stammmärkte relativ stabil bleiben, sind die Wachstumsimpulse hauptsächlich auf eine Strategie der Internationalisierung bei der Struktur der Herkunftsmärkte, nicht zuletzt auch auf Fernmärkte wie z.B. den USA zurückzuführen. Bei den USA spielen sicherlich Kooperationen mit den global agierenden nordamerikanischen SkipassVerbünden wie IKON- oder Epic-Pass eine befruchtende Rolle. Die Stimmung der zu Ende gegangenen Wintersaison zeichnet in der Seilbahnbranche in Österreich, der Schweiz und Südtirol ein erfreuliches Bild: Österreichs Seilbahnen erzielten laut Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes Seilbahnen in der WKÖ mit EUR 1,96 Mrd einen Umsatzzuwachs von +8,9 % und bei den Ersteintritten eine Steigerung um+4,3% auf 49,7 Mio (beide gegenüber der Vorsaison), wobei nach Vorliegen der finalen Auswertung der Ersteintritte der Osterergebnissen ein Zuwachs von +5,0% wahrscheinlich erscheint. Die Schweiz verzeichnete die beste Saison der letzten Dekade. Der Branchenverband Seilbahnen Schweiz vermeldet unter Führung von Direktor Berno Stoffel einen Zuwachs bei den Ersteintritten von +11,0 %, der deutlich über jenem von Österreich, allerdings bei den absoluten Ersteintritten mit 25,6 Mio um fast die Hälfte unter dem Aufkommen von Österreich zu liegen kommt. Auch wenn aus Südtirol noch keine Gesamtzahlen vorliegen, deuten die Aussagen vom Marketingdirektor von Dolomiti Superski, wonach die Seilbahnunternehmer in den Dolomiten mit dem Saisonverlauf zufrieden sind und starke, knapp über dem Vorjahr liegende Besucherzahlen verzeichnen, auf einen zufriedenstellenden Saisonverlauf hin. Aus Bayern wurden bisher noch keine Aussagen über den Saisonverlauf publiziert. Insgesamt kann also ein positives Resümee über den Verlauf der zurückliegenden Wintersaison gezogen werden, und nun blicken wir mit Zuversicht der kommenden Sommersaison entgegen. Der Ausblick stimmt in Österreich, Südtirol und der Schweiz durchaus positiv: Für Österreich geben die Ergebnisse der aktuellen Sommerpotenzialstudie 2025 von ÖW/NIT Anlass zu Optimismus für den kommenden Sommer. Das harte Potenzial (= Österreich fest geplant oder ziemlich sicher) liegt bei 22,5 Millionen Personen – eine Million mehr als die tatsächlichen Ankünfte im Sommer 2024. Der Rückblick auf den Sommer 2024 zeigt, dass die Prognose der letztjährigen Sommerpotentialstudie sogar leicht übertroffen wurde – somit durchaus Hoffnung, dass die bisherigen Rekordzahlen im Sommer 2025 nochmals gesteigert oder zumindest gehalten werden können. Südtirol erwartet auch für 2025 eine starke Sommersaison – doch steigende Kosten, volatile Buchungsmuster und der Fachkräftemangel bleiben große Herausforderungen, zusammengefasst: Südtirols Hotellerie vor der Sommersaison zwischen Optimismus & Kostendruck. Laut BAK Economics dürfte die Zahl der Nächtigungen in der Schweiz im kommenden Sommer gegenüber Sommer 2024 weiter um +2,0 % steigen. Angekurbelt werde dabei die Nachfrage zum einen von großen internationalen Veranstaltungen und zum anderen von einem witterungsbedingten Basiseffekt (schlechte Witterung Sommer 2024) Diese positiven touristischen Rahmenbedingungen werden das Sommergeschäft der Seilbahnen im Alpenraum weiter beflügeln und der Sommer den Wachstumskurs der Seilbahnunternehmen weiter stärken - in diesem Sinne: mit voller Kraft und Motivation voraus! Unseren Leserinnen und Lesern wünsche ich nun viele spannende und unterhaltsame Momente beim Schmökern durch den informativen Mix an breitgefächerten und interessanten Branchenbeiträgen. Ihre Theresa Hönigsberger Chefredakteurin EDITORIAL
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