s&bt Magazin Ausgabe 03 | 25

52 sbt 3 | 2025 „Die Sonne treibt uns an – ganz wörtlich“ Im Mittelpunkt des Geschehens steht die Sonne nicht nur am Zwölferhorn, sondern ganz besonders auch bei der Firma Synecotec, die Unternehmen dabei unterstützt, ihren Strombedarf durch die Installation von Solarpanels zu decken und so auf saubere Energieerzeugung umzusteigen. Gemeinsam mit der Zwölferhorn Seilbahn konnte im Frühjahr 2024 das Projekt der Errichtung einer Photovoltaikanlage am Zwölferhorn erfolgreich umgesetzt werden. Über die besonderen Herausforderungen am Berg und sein Resümee nach dem ersten Betriebsjahr spricht Synecotec-Geschäftsführer Christoph Larch mit der Seilbahn. Herr Larch, die Photovoltaikanlage am Zwölferhorn läuft nun seit einem Jahr im Vollbetrieb. Wie fällt Ihre Bilanz aus? Christoph Larch Sehr positiv – um nicht zu sagen: herausragend. Ursprünglich war eine Jahresproduktion von rund 850.000 kWh geplant. Tatsächlich haben wir bereits im ersten Jahr über 1.050.000 kWh erzeugt, also deutlich mehr als erwartet. Damit kann die Zwölferhorn Seilbahn als erste Seilbahn der Welt ihre Gäste völlig energieautonom auf den Berg bringen. Die komplette Unabhängigkeit vom Stromnetz gilt nicht nur wie prognostiziert von April bis September, sondern sogar von Februar bis November. Worin sehen Sie den größten Mehrwert der Anlage? Christoph Larch Technisch betrachtet ist es sicherlich die Kombination aus Photovoltaik, Batteriespeicher und intelligentem Energiemanagement. Symbolisch ist es der Beweis, dass auch in hochalpinem Gelände nachhaltiger Tourismus möglich ist. Dass die reine Sonnenkraft als Antrieb ausreicht, um genug Strom für den gesamten Seilbahnbetrieb zu produzieren und darüber hinaus noch einen großen Überschuss zu erzeugen. Welche Herausforderungen stellten sich beim Bau? Christoph Larch Die größte Hürde war nicht die Technik, sondern die Genehmigung. Wegen der Lage im unerschlossenen Berggelände mussten umfassende Umweltgutachten erstellt werden. Technisch gesehen war das anspruchsvolle Gelände mit einer Neigung von 40 bis 45 Grad, 7 Metern an möglicher Schneelast und einer doch hohen Windbelastung eine echte Pionierleistung. Welche Technik steckt konkret hinter der Stromversorgung? Christoph Larch Zum Einsatz kommen 800 kWp PV-Module der Firma Trina, kombiniert mit einem 550 kWh LiFePOBatteriespeicher. Dazu ein intelligentes Energiemanagementsystem, das tageszeit-, wetter- und verbrauchsabhängig steuert. Der Batteriespeicher puffert Lastspitzen, sichert den Start am Morgen und versorgt in der Nacht zusätzlich die Gastronomie. Mit einem Basisverbrauch der Seilbahn von etwa 150 kW funktioniert das System auch bei Schlechtwetter für mehrere Tage ohne externe Stromzufuhr. Was passiert mit dem Stromüberschuss? Christoph Larch Der Großteil der Überschussproduktion, das sind über 350.000 kWh, werden jährlich in eine Energiegemeinschaft einfließen, die sich gerade in Gründung befindet. Damit werden künftig öffentliche Gebäude der Gemeinde St. Gilgen mitversorgt. Das spart CO₂, senkt Energiekosten für die Gemeinde, schafft regionale Wertschöpfung und setzt ein weiteres Zeichen für einen nachhaltigen Tourismus. Leistet die Realisierung der Photovoltaikanlage am Zwölferhorn Vorbildwirkung für andere Bergbahnen und Gemeinden? Christoph Larch Absolut, würde ich sagen. Das Interesse ist groß und das Potential in Österreich ebenfalls. Wir freuen uns über dieses Vorzeigeprojekt und natürlich auch über die herausragenden Echtdaten nach einem Jahr. Mit Sicherheit werden diese Ergebnisse weitere Bergbahnen und Tourismusorte überzeugen, konkret in diese Richtung weiterzudenken und Projekte zu realisieren. PR www.zwoelferhorn.at BUSINESS & MARKETING Fotos: Zwölferhorn Foto: istockphoto

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