s&bt Magazin Ausgabe 12 | 23

6 | 2023 sbt 67 Wolfgang Wiltschnigg, GF Holzmeisterlift, „seine“ Sommeralm. Josef Kletzenbauer, GF Teichalmlifte, ergänzte: „Wir sind klein und nicht-alpin und haben uns auf Familien mit Kindern spezialisiert.“ Markus Wagner, GF Pirstingerkogel-Lift, wies zusätzlich auf die Wichtigkeit der Beschneiung hin: In tieferen Lagen ginge die Qualitätssicherung nicht mehr ohne Beschneiungsanlage. „Danke!“ von der Weltmeisterin Ein ganz großes und emotionales „Danke“ für die Arbeit der Seilbahnbetreiber und Skigebiete gab es von Nicole Schmidhofer, ehemalige Abfahrtsweltcupsiegerin und Super-G-Weltmeisterin, die in ihrer Keynote berührende Einblicke in ihre Karriere gab, inklusive ihrem schweren Sturz und ihrem jahrelangen medizinischen Kampf für einen Wiedereinstieg in den Sport, der für sie das ganze Leben bedeutete. „Ihr könnt’s euch auf die Schultern klopfen“, richtete sie sich an die Seilbahnbetriebe, „wegen euch steht Österreich im Skisport so gut da.“ Vor allem die kleineren Skigebiete erwähnte sie – dort würden, so wie sie, Kinder zum ersten Mal auf den Brettern stehen. Gut erholt nach Corona 3,7 Millionen Ersteintritte verzeichneten die steirischen Skigebiete in der Saison 2022/23, sagen die jüngsten Zahlen des Marktforschungsinstituts Manova. 2,4 Millionen waren Nächtigungsgäste, 0,9 Millionen Tagesgäste und 0,4 Millionen Saisongäste. Damit wurde fast das Vor-Corona-Niveau erreicht. Die gute Erholung nach der Pandemie bestätigte etwa auch Daniel Berchthaller, GF der Reiteralm: „Die Saison hat sich normalisiert“, sagte er, eine „gute Auslastung“ brachten vor allem Gäste aus Österreich, Deutschland, der Slowakei und Tschechien. Von einer „überraschend guten Erholung“ sprach Georg Bliem, GF PlanaiHochwurzen-Bahnen: „Wir sind gut in der Spur und zeigen Mut zur Innovation.“ Auch Christian Fasching, der mitten in den Corona-Nachwehen die Planneralm von den Schwiegereltern übernahm, war gut gestimmt: „Trotz hoher Steuerbelastung und der Betriebsübernahme haben wir eine tolle Saison gehabt.“ Klimawandel: mehr Sommer, weniger Schnee Eine große Herausforderung für die steirischen Skigebiete ist der Klimawandel. Es wird wärmer, der Schnee wird weniger. Investitionen in innovative und nachhaltige Technologien sind daher das Gebot der Stunde. „Wir sind nachhaltiger, als das öffentlich wahrgenommen wird“, meinte etwa Daniel Berchthaller von der Reiteralm. „Wir kaufen zu 100 % Ökostrom zu.“ Georg Bliem berichtete vom „überall sichtbaren Klimawandel am Dachstein“ und meinte: „Mit innovativer Beschneiungstechnologie blicke ich zuversichtlich auf die nächsten Jahrzehnte, aber man muss aufpassen – und immer am neuesten technischen Stand sein!“ Der Sommerbetrieb wird für viele Skigebiete immer wichtiger. Auf der Reiteralm setzt man dafür beispielsweise verstärkt auf die Schwerpunkte Wandern und Mountainbiken. Auf der Planai stammen 20 % des Umsatzes bereits aus dem Sommergeschäft. „Von unseren 430 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind 300 bereits ganzjährig angestellt“, so Bliem. Innovation, Erlebnis & Hightech Um Skigebiete als „ganzheitliche Erlebnisorte“ zu branden, setzen viele Anbieter auf zusätzliche Schmankerl, etwa individuelle (Kinder-)Spielanlagen aus Holz. Wolfgang Wild, GF von Almholz, gab in seiner Keynote Einblicke in die Arbeit rund um das Design und die Produktion von Spielplätzen und Rutschenanlagen aus Lärchenholz. Aus seinem Hobel stammen etwa der „Almpark Teichalm“, das „Hopsiland“ auf der Planai oder die „Dachsteingondel“ mit Rutsche. Auch Hightech nimmt einen immer größeren Platz bei den Seilbahnbetrieben ein. Überraschende und spannende Ein- und Ausblicke in die Welt der Künstlichen Intelligenz gab dazu Jari Hoeck von Doppelmayr. Wenn es um Sicherheit, Wartung und Effizienz geht, könnten vollautomatisierte Seilbahnsysteme bald den Ton angeben, so der Experte. Das Personal sitzt bei solchen Hightech-Liften und -Bahnen in einer Zentrale und überwacht das Geschehen an den personalfreien Stationen über Bildschirme. Sensoren zählen die Gäste und stoppen etwa automatisch, wenn ein Skifahrer beim Ein- oder Aussteigen zu Sturz kommt. „Damit lassen sich die Kapazitäten optimieren und die Kosten minimieren“, so der Experte. Beim Skifahren wird nicht gespart! Skifahren ist den Gästen auch in Zeiten hoher Inflation wichtig Durchschnittlich 212 Euro gibt ein Statistik-Gast in der Steiermark für an einem Skitag aus. Die jüngsten Erhebungen haben gezeigt, dass aufgrund der Inflation zwar gespart wird bei der Unterkunft und Verpflegung, nicht aber beim Skifahren selbst gespart wurde. „Es sieht so aus, als würde das auch weiter so sein: Man will Skifahren und sucht notwendigenfalls nach Sparmöglichkeiten“ so Manova-Geschäftsführer Klaus Grabler. Und das wird sich trotz Inflation auch nicht ändern, sagen aktuelle Zahlen. Die WertschöpfungsKettenreaktion, die von den Seilbahnbetrieben ausgeht, bleibt also auch für die Saison 2023/24 intakt. PR www.wko.at EVENTS Die Seilbahner konnten auf der LaHü auftanken und besondere Augenblicke genießen. Eine zauberhafte Moderation durch Christoph Kulmer.

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