s&bt Magazin Ausgabe 01 | 24

1 | 2024 sbt 1 SEILBAHN | BUSINESS | TOURISMUS Österreichische Post AG · MZ 22Z043353 M sbt Klaus Hönigsberger · Dorfstraße 23 6271 Uderns | 33. Jg. · € 8,– sfr 9,- 1/2024

2 sbt 1 | 2024 www.snow-s 12 Gipfel. 5 Täler. So nah. Skifahren über 12 Gipfel und 5 Täler in der Heimat von Skilegende Hermann Maier. Direkt an der A10 Tauernautobahn gelegen überzeugt das Skigebiet Snow Space Salzburg mit 210 Pistenkilometern, 70 hochmodernen Seilbahnen und top präparierten Pisten. Hol dir jetzt deinen Skipass im Online Ticketshop und sicher dir bis zu ‒15% Frühbucherbonus! www.snow-space.com/ticketshop. WELTCUPSTRECKE WORLD CUP COURSE

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1 | 2024 sbt 7 PLANEN UND KONZIPIEREN: GARTENBAU KERSCHDORFER GMBH Wäscherweg 7 · A-6275 Stumm · Zillertal T. 05283-27260 · Fax 05283-272616 info@gartenbau-kerschdorfer.at www.gartenbau-kerschdorfer.at Foto: Thomas Steinlechner GRÜNER MEHRWERT MIT LANGZEITWIRKUNG Nachhaltigkeit und CO2-Bilanz sind nicht nur Schlagworte der heutigen Zeit. Wir aus der „Grünen Branche“ sind dafür spezialisiert und bieten die passenden Ideen, nicht nur zur optischen Aufbesserung des Klimas im Bereich von Parkplätzen, Ein angsbereichen, Innenräumen. Im Bergbahnbereich wirken die für den Winterbetrieb großzügigen Bereiche im Sommer oft wenig einladend und leer. Eine Lösung dafür ist die Strukturierung und Aufbesserung von Parkflächen mit Schattenbäumen und naturnahen Bepflanzungen wie Staudensäumen und Grünflächen mit Sitzmöglichkeiten. Große Tröge mit entsprechender Bepflanzung mit Bäumen im Eingangs- oder Kassenbereich lockern die Flächen auf und sind nicht nur ein angenehmer Blickfang, sondern unterbrechen die Hitzebildung an heißen Tagen. Die Gestaltung kann im stimmigen Zusammenspiel in den Innenbereichen fortgesetzt werden. Bei Neubauten nimmt die Planung und Akzeptanz von Fassadenbegrünungen zu, hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, um mehr „Grün“ mit den Stahlmaterialien zu verbinden. Im Bereich Planung und Konzipieren von Spielanlagen sowie im Bereich Fassadenbegrünungen, Innenbegrünungen, begrünte Wände, Dachbegrünungen und Grünanlagen sind wir Ihr Partner.

8 sbt 1 | 2024 EDITORIAL Mit den ersten Worten in diesem Editorial möchten wir uns bedanken, bei unseren Leser:innen und Kund:innen für die Treue und das Vertrauen in uns. HERZLICHEN DANK! Wir freuen uns, dass Sie auch im neuen Jahr wieder in unserem Magazin blättern. In der ersten Ausgabe warten wieder spannende, interessante, unterhaltsame Berichte aus der Seilbahn- und Tourismusbranche auf Sie. In der Titelgeschichte wird der Meister der Pisten näher beleuchtet: Der Leitwolf von Prinoth. Dieser bietet einen leistungsstarken Motor, die breiteste Fräse und optimales Gewicht. Mit der Kombination aus Leistung, Effizienz und Technologie sorgt der Leitwolf, der Rudelführer der Pistengeräte für perfekte Pisten und präpariert mehr Fläche in kürzerer Zeit. Die beliebte Interview-Reihe der Fachgespräche am Fuße des Hahnenkamms wird in dieser Ausgabe fortgesetzt: Dr. Josef Burger traf sich zum interessanten Gespräch mit Komm.-Rat Dir. Georg Bliem, dem Geschäftsführer der PlanaiHochwurzen-Bahnen, im Rasmushof. Er gab Einblicke in seine verantwortungsvolle Tätigkeit für das erfolgreiche Seilbahnunternehmen und sprach über die aktuelle Entwicklung und Pläne für die Planai-Hochwurzen-Bahnen. Stolz ist Komm.-Rat Dir. Georg Bliem auf den Umbau der Bergstation der Dachstein Gletscherbahn, „Österreichs höchstgelegene Baustelle“, die planmäßig voranschreitet und im Mai 2024 eröffnet wird. Weitere großartige Projekte wurden pünktlich zur Wintersaison 2023/24 eröffnet, unter anderem die neue kuppelbare 10er-Gondelbahn von Garaventa in der Tourismusdestination Morgins in der Schweiz. Die Bahn wird ganzjährig betrieben und kann dank der AUROTechnologie autonom betrieben werden - AURO steht für „Autonomous Ropeway Operation“. Nach nur fünf Monaten Bauzeit wurde die Galtbergbahn von LEITNER im Ski- und Wanderzentrum Schlick 2000 im Dezember eröffnet. Die erste 10-Personen-Kabinenbahn im Stubaital befördert Schneesportler:innen nun nachhaltig, sicher und komfortabel auf 1.756 Metern Höhe. Nach langer Entwicklungsphase und intensiven Testläufen startete die Gondelbahn FlemXpress mit den ersten beiden Sektionen ihren Betrieb. Die Weltneuheit in der Schweiz mit der einzigartigen Technologie „Ropetaxi“ vom Seilbahnhersteller Bartholet wurde spezifisch für dieses Projekt mit der Weisse Arena Bergbahnen AG entwickelt. Die faszinierende Pendelbahn am Schnalstaler Gletscher von Doppelmayr mit einer Länge von etwa 2.150 m bringt die Gäste auf 3.212 Metern Höhe. Wie bei der Eröffnung im Jahr 1975 erstrahlt die neue Bahn in der Farbe Rot und bietet voll verglaste Kabinen mit beheizten Böden. Der Seilbahnhersteller LEITNER sorgt für einen Seilbahn-Aufschwung in Osteuropa. Neue Projekte entstanden in Slowenien, Bosnien, Polen und Bulgarien. Im Skigebiet Kope in Koroška wurden gleich drei neue Anlagen umgesetzt, zwei 4er-Sesselbahnen und ein Schlepplift. In Italien wurden im letzten Jahr insgesamt elf neue Anlagen geplant und gebaut. Im Skigebiet Pinzolo – Campiglio Dolomiti di Brenta, einem der größten im Trentino realisierte LEITNER eine 10er-Kabinenbahn. Garaventa hat die Pendelbahn Sörenberg-Brienzer Rothorn in der Schweiz umfassend erneuert. Neben dem Einbau der neuesten Steuerungsgeneration „Connect“, produziert von Frey Stans, wurde die Bahnfahrt schneller und effizienter gestaltet. Mit modernster und nachhaltigster Seilbahntechnologie ausgestattet, konnten zwei neue 6er-Sesselbahnen der Bergbahn AG Kitzbühel ihren Betrieb aufnehmen. Die Stationen wurden mit Photovoltaikanlagen überdacht und zum ersten Mal in Österreich kam das LEITNER EcoDrive System zum Einsatz. Eine automatische, adaptive Geschwindigkeitskontrolle, die bis zu 20 % Energie spart. Lesen Sie ausführlich über die neuen Projekte in unserer Rubrik Neue Bahnen. Es ist unglaublich spannend und interessant welche technischen Neuerungen, spektakuläre Anlagen und nachhaltige Innovationen die Welt der Seilbahnen bereithält. Viele davon werden sicherlich auf der anstehenden Fachmesse Mountain Planet in Grenoble in Frankreich vorgestellt. Von 16. bis 18. April 2024 findet die internationale Veranstaltung für die Fachleute der Bergregionen und Raumplaner für städtische Umgebungen statt. Bis dahin wünschen wir noch eine erfolgreiche und unfallfreie Wintersaison! Den Schneesportler:innen eine schöne Zeit auf den Bergen, den Seilbahnunternehmer:innen und den Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben weiterhin einen guten Umsatz und ein Plus an Gästezahlen. Viel Lesevergnügen mit unserem Magazin! Ihre Theresa Hönigsberger Chefredakteurin Liebe Leserinnen, liebe Leser

1 | 2024 sbt 9 SKIGASTEIN skigastein.com 3x Golden Routes = 7.666 hm Sportgastein Freeride Paradies TESTSIEGER 2023 Kategorie Pistenpflege GOLD GOLD TESTSIEGER 2023 Erlebnis- und Familienberg GOLD

10 sbt 1 | 2024 SERVICE | BETRIEB | WIEDERAUFBEREITUNG VON KU WIEDERAUFBEREITUNG VON KUNSTSTOFFSCHEIBENAN SEILBAHNKABINEN UND SESSELHAUBEN Wir bieten Dienstleistungen für Seilbahnbetreiber an und führen Wartungs- und Servicearbeiten an Seilbahnkabinen durch. Zu unseren Spezialitäten gehört die Wiederaufbereitung von Kunststoffscheiben. Fehlender Durchblick in Seilbahnkabinen oder an Sesselhauben ist ein häufiges Problem! Alterung, Verschleiß oder Vandalismus. Viele Faktoren können zu zerkratzten oder trüben Kunststoffscheiben an Ihrer Seilbahn oder Sesselbahn führen! Durch unsere professionelle Wiederaufbereitung in 4 Schritten verschaffen wir Ihnen wieder den Durchblick! • SCHLEIFEN • POLIEREN • VERSIEGELN • FOLIEREN KONTAKTIEREN SIE UNS FÜR EIN BERATUNGSGESPRÄCH ODER EINE VORFÜHRUNG! vorher | nachher www.teamm2.at

1 | 2024 sbt 11 UNSTSTOFFSCHEIBEN Christian und Norbert Müller Team M2 GmbH | Höfenerstraße 9 a | 6610 Wängle | Austria +43 660 680 4430 | info@teamm2.at | www.teamm2.at Norbert Müller Geschäftsführer Christian Müller Geschäftsführer Wir durften bereits für viele inter- nationale Unternehmen Arbeiten durchführen und bedanken uns herzlich dafür. Hier sehen Sie, wen wir zu unseren Kunden zählen dürfen: Betriebsführung und Personalvermittlung Wiederaufbereitung von Kunststoffscheiben an Seilbahnkabinen und Sesselhauben Wartung und Service Klebearbeiten

12 sbt 1 | 2024 INHALT Editorial .............8 Specials Nostalgisches . . . . . . . . . . . 76 kurz&bündig .......... 78 Titelgeschichte Der Rudelführer der Pistenfahrzeuge . 14 Interview Komm.-Rat Dir. Georg Bliem . . . . 18 Business & Marketing ���������������������� Doppelmayr plant neues Werk am Standort Hohe Brücke . . . . . . . 24 Flughafen Newark bekommt Doppelmayr Cable Liner® . . . . . 26 AURO-CLD: Doppelmayr automatisiert Sesselbahnbetrieb . . . 28 Dynamic Pricing bei der Aletsch BahnenAG ........... 30 Gastgeber Bistro Birg: Der Ruhepol am Berg . . . . . . . 33 Gesucht: Junge Helden für die Seilbahnbranche . . . . . . . . . 34 Grüne Ideen für eine nachhaltig weiße Skisaison . . . . . . . . . . 36 WinterFEST am Dachstein . . . . . 39 Wunderwelt aus Eis & Schnee am Kitzsteinhorn . . . . . . . . . . . 40 Kässbohrer Italia . . . . . . . . . 41 25.000 PistenBully - eine einzigartige Erfolgsgeschichte . . . . . . . . . 42 Digitale Revolution im Seilbahnbetrieb 44 Spieljochbahn: Umweltfreundlich auf der Überholspur . . . . . . . . 46 Neue Bahnen ������������������������������������ Aletsch Bahnen AG modernisiert Schräglift . . . . . . . . 48 Dank Standseilbahn öffentlich nachBraunwald . . . . . . . . . . 49 Neue Seilbahn in Morgins fährtautonom . . . . . . . . . . 50 Neue Seilbahn auf den höchsten Berg von Luzern . . . . . . 52 Pendelbahn „Kurzras-Grawand“ hatgeöffnet!. . . . . . . . . . . 54 Gondelbahn FlemXpress in Flims startet Betrieb . . . . . . . . 56 Melzer & Hopfner realisierte Projekte 2023 . . . . . . 58 KitzSki mit nachhaltigem Meilenstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Umfassende Seilbahnrevitalisierung in Italien LEITNER setzt neue Maßstäbe . . . 64 LEITNER sorgt für Seilbahn-Aufschwung inOsteuropa . . . . . . . . . . .66 Zehn-Personen-Bahn im Skizentrum Schlick 2000 . . . . . . 68 Impressum: Herausgeber und Medieneigentümer: Klaus Hönigsberger · info@skiareatest.com, klaush@sbt-magazin.com Tel. +43 664/73838683 Chefredakteurin: Theresa Hönigsberger info@sbt-magazin.com Stv. Chefredakteurin: Bettina Hönigsberger, Karin Hönigsberger Verantwortliche Redakteure: Josef Burger, Claudia Maierle, Helmut Faltner, Didi Walpoth, Helmut Prader, Norbert Suppan, Alina Graber, Werner Daum Marketing, Redaktionsassistenz und Aboservice: Daniela Eker · info@sbt-magazin.com Internetadresse: sbt-magazin.com Verkauf: info@sbt-magazin.com Anzeigen: Daniela Eker, Karin Hönigsberger info@sbt-magazin.com · info@skiareatest.com Friedrich Humer, friedrich.humer@gmail.com Administration: Sabrina Pollanz, info@sbt-magazin.com Redaktionssitz: Dorfstraße 23 · 6271 Uderns, Österreich info@sbt-magazin.com Verlagssitz: Spieljochweg 9 · 6271 Uderns, Österreich Tel. +43 664/73838683 Abonnement: EUR 50,- (für 6 Ausgaben inkl. Sonderausgabe) Grafik, Satz, Druck: Sterndruck, 6263 Fügen, pepi@sterndruck.at, Pepi Schellhorn Verlagspostamt: 6263 Fügen Grundlegende Richtung des Mediums: Das Fachmagazin für Seilbahn | Business | Tourismus ist eine politisch unabhängige Zeitschrift für den gesamten Bereich des alpinen Managements und des öffentlichen Verkehrs. Alle in diesem Magazin angeführten Daten und Fakten wurden nach bestem Wissen recherchiert, trotzdem muss sich die Redaktion Irrtümer vorbehalten. Die Ausgabe 2 | 2024 erscheint am 5. April 2024; Anzeigenschluss: 18. März 2024 sbt ist Mitglied des Österreichischen Zeitschriften- und Fachmedienverbandes oezv.or.at Gedruckt nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens „Druckerzeugnisse“, Sterndruck GmbH, Nr. UW 1017 Jänner/Februar 2024

1 | 2024 sbt 13 INHALT Events Saisonstart der Extraklasse beim Ski Opening Schladming-Dachstein . 70 Experten Talk beim Skiweltcup inFlachau ............72 Neujahrs-Empfang der Lech Bergbahnen AG . . . . . . . 74 Pistengeräte ������������������������������������ Planai: HVO betriebene Pistengeräte . 80 News & Trends ���������������������������������� 4000ster Sunkid Zauberteppich im Skizentrum Hochzillertal Kaltenbach . 82 Wir bringen Sie vorwärts - Planung erneuerbarer Energie im Skigebiet mit KSW . 85 Tourismus . . . . . . . . . . . 86 Streiflichter . . . . . . . . . . 88 WIFI Terminplan 2024 Maschinistenkurs für Seilbahnbedienstete jeweils 18.03.24 | 22.04.24 | 17.06.24 Maschinistenkurs Zusatzmodul Stand- und Pendelseilbahnen 25.03.24 Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft Nächster Start: Frühjahr 2024 – Informationen auf Anfrage Ausbildung zum Betriebsleiter jeweils 29.04.24 | 03.06.24 Aus- und Fortbildung Pistenretter Nächster Start: Herbst 2024 – firmeninterne Durchführung möglich Doppellehre Seilbahntechnik – Fachausbildung Elektrotechnik Nächster Start: Informationen auf Anfrage Betriebsleiter – Zusatzmodul Führung und Soziale Kompetenzen jeweils 11.03.24 | 13.05.24 | 08.07.24 | 09.09.24 | 11.11.24 Fachausbildung Seilbahntechniker – LAP im 2. Bildungsweg Nächster Start mit Teil 1: 15.04.24 Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten jeweils 13.03.24 | 24.04.24 | 22.05.24 | 18.06.24 Allgemeine Sprengarbeiten und Lehrgang für Lawinenauslösesprengen Nächster Start: Herbst 2024 – Informationen auf Anfrage Ein Kursthema als firmeninterne Veranstaltung? Kein Problem – wir freuen uns über Ihre Anfrage! Jetzt anmelden und Ausbildungsplatz sichern! t: 05 90 90 5-7266 | e: weiterbildungsbereich7@wktirol.at Bleib neugierig. tirol.wifi.at/sbt Termine: 08.-09.03.’24 Snowexpo Melchsee-Frutt (CH) 18.+20.03.’24 Call of Heroes: Schnuppertage Schweizer Seilbahnen (CH) 18.-20.03.’24 TFA TourismusForum Alpenregionen, Montafon (A) 19.03.’24 Oberösterreichische Seilbahntagung, Obertraun (A) 28.03.’24 Prinoth Cup 2024 Les Sybelles-Le Corbier (F) 03.04.’24 14. Südtiroler und Tiroler Seilbahntag, Ischgl (A) 16.-18.04.’24 Mountain Planet, Grenoble (F) 16.-18.04.’24 Österreichische Seilbahntagung, Kleinwalsertal (A) 04.-05.06.’24 Cable Car World, Essen (D) 17.-20.06.’24 OITAF - Seilbahnkongress 2024, Vancouver (CDN) 02.-04.07.’24 Strategietagung Österreichische Sommerbahnen, Salzkammergut (A) 25.-27.09.’24 Berg.Bahn.Camp, Andermatt Sedrun Disentis (CH) 01.-03.10.’24 8. Mountain Bike Kongress, Saalbach Hinterglemm (A)

14 sbt 1 | 2024 TITELGESCHICHTE Zunächst betrachten wir das Verhältnis von Leistung und Gewicht: Mit Ketten, Schild und Fräse wiegt der Leitwolf trotz seiner Größe gerade mal 11,4 Tonnen. In Verbindung mit dem 530 PS starken MTU-Motor, der 2.600 Nm Drehmoment liefert, werden beste Schubkraft und auch Manövrierfähigkeit geboten, was dem Fahrer schnelle Reaktionszeiten ermöglicht. Darüber hinaus werden das maximale Drehmoment und die maximale Leistung bei vergleichsweise niedrigen Drehzahlen erreicht, was bedeutet, dass der Motor bei maximaler Performance weniger Kraftstoff verbraucht. All dies trägt zur Gesamteffizienz des Fahrzeugs bei. In anderen Worten: mit einem Leitwolf lässt sich mit weniger Kraftstoff und in kürzerer Zeit mehr Fläche als mit jedem vergleichbaren Pistenfahrzeug präparieren. Bezüglich Gewichtsverteilung und Schwerpunkt sind die Prinoth-Pistenfahrzeuge optimiert: Der Reihensechszylinder-Motor im Leitwolf ist direkt hinter der Kabine positioniert, was das Fahrzeug ausbalanciert und das Gewicht gleichmäßig auf die Ketten verteilt. Der Vorteil dieses zentralen Schwerpunktes ist eine stabilere Maschine mit besserer Traktion beim Bergauf- und Bergabfahren sowie beim Rückwärtsfahren bei jeglichen PisDer Rudelführer der Pistenfahrzeuge. Die Erfolgsgeschichte des Leitwolfs erstreckt sich über mehr als zwei Jahrzehnte, die Ursprünge der Firma Prinoth und das Know-how im Bau von Pistenfahrzeugen reichen bis in die 1960er Jahre zurück. Diese lange Historie erklärt das umfangreiche Wissen und die langjährige Erfahrung, die in die Konstruktion der Fahrzeuge einfließen und wie die herausragende Balance zwischen Leistung und Wendigkeit den Leitwolf zum effizientesten Pistenfahrzeug weltweit macht.

1 | 2024 sbt 15 TITELGESCHICHTE tenverhältnissen. Für den Fahrer bedeutet dies mehr Fahrstabilität, insbesondere in schwierigen Situationen wie in steilen, vereisten Hängen. Das ermöglicht dem Fahrzeug seine Spur zu halten und die Hänge effizient zu präparieren. Ein weiteres einzigartiges Merkmal des Leitwolfs ist das verstellbare Fahrwerk. Durch einen Knopfdruck in der Kabine können die Leitwolf-Ketten entweder an beiden Enden oder nur an einem angehoben werden. Dies erhöht oder verringert die Oberfläche der Ketten, die den Schnee berühren, und ist ein sehr nützliches und beliebtes Feature bei den Fahrern. Diese Funktion verbessert erheblich die Traktion und Manövrierfähigkeit des Fahrzeugs beim Bergauf- und Bergabfahren sowie die Wendigkeit. Kein anderer Pistenfahrzeughersteller verfügt über dieses Feature, was einen weiteren Beitrag zur beeindruckenden Produktivität und Performance des Leitwolf leistet. Wie bereits erwähnt, verfügt der Leitwolf über einen 13 Liter, Mercedes-MTUReihensechszylinder-Motor der Stufe V, der 530 PS und ein beeindruckendes Drehmoment von 2.600 Nm liefert. Jedes Fahrzeug hat einen optimalen Leistungsbereich, der für die jeweilige Maschine am besten geeignet ist. Obwohl mehr Leistung und Drehmoment oft verlockend erscheinen, bedeutet dies nicht unbedingt eine bessere Leistung. Das Finden des richtigen Gleichgewichts zwischen den Merkmalen, die die Leistung eines Pistenfahrzeuges direkt beeinflussen, ist entscheidend. Die Leistungs- und Drehmomentverteilung des Antriebsstrangs ist wichtig, aber auch die Auflagefläche der Ketten, die Position des Schwerpunkts und das Gewicht müssen perfekt ausbalanciert sein, um die bestmögliche Leistung zu erzielen. Nach mehr als über 20 Jahren an Entwicklungsarbeit wurde der Leitwolf so konzipiert, dass er seine optimale Leistung erreicht. Fotos: Prinoth (3) Warum der Leitwolf, der Leitwolf ist.

16 sbt 1 | 2024 Was die Schubleistung betrifft, muss unter anderem auch das Schild des Fahrzeugs in Betracht gezogen werden. Aktuell ist das breiteste Schild der Branche 5.950 mm breit, was der Breite des Standardschildes des Leitwolfs entspricht. Das Schild ist somit auf beiden Seiten um 750 mm breiter als die Ketten des Fahrzeugs. Genauso wichtig wie die Breite ist aber auch die Kontur des Schildes, der so genannte Radius. Ein optimaler Radius bedeutet, dass der Schnee rollt und nicht über die Oberseite oder an den Seiten herausfällt. Dies hat einen erheblichen Einfluss auf die Menge an Schnee, die geschoben werden kann. Wenn der Radius nicht optimiert ist, tritt ein Verschütten auf, und unabhängig von der Breite oder Höhe wird das Schild nicht so viel Schnee schieben, wie es könnte. Mit einem breiten Schild und einem optimalen Radius können also große Schneemengen geschoben und präpariert werden, sodass eine gleichmäßige Oberfläche entsteht, die Anzahl der Fahrten reduziert und die Konsistenz des Schnees für die Fräse verbessert wird, um ihr berühmtes Pistenbild zu erzeugen. Im Zusammenhang mit dem Pistenbild kommt die Fräse ins Spiel. Tatsächlich ist die Fräswelle, die den Schnee bearbeitet, mit 4,6 m die Breiteste in der Branche. Aber damit nicht genug. Der Finisher, verantwortlich für Pistenbild, ist 5.610 mm breit und erreicht mit den Seitenflügeln die enorme Breite von 6.430 mm. Das bedeutet, dass bei jeder Fahrt eine größere Fläche abgedeckt wird, sodass der Fahrer in kürzerer Zeit mehr Piste präparieren kann. Abschließend betrachten wir noch die Kabine. Normalerweise denkt man beim Thema Produktivität im ersten Moment nicht an die Kabine, aber mit dem einzigartigen Prinoth-Mittelsitz haben die Fahrer die beste Rundumsicht. Dies gibt ihnen auch die nötige Flexibilität, wenn sie Aufgaben wie die Präparierung in der Nähe von Kanten und Hindernissen oder dem Bau von Features in Parks und Funlines erledigen. Darüber hinaus ist die Prinoth Control Unit, bestehend aus dem Touchscreen-Display, dem ergonomischen Joystick und den leicht zugänglichen Steuertasten, in allen Prinoth Pistenfahrzeugen genau gleich. Dadurch können Fahrer problemlos zwischen Maschinen wechseln und wissen auf Anhieb, wo sich alles befindet. Bei der Evaluierung der Effizienz einer Pistenraupe ist es wesentlich, das Fahrzeug als ein zusammenhängendes Gesamtsystem zu berücksichtigen, und genau dies ist der Ansatz, den die Ingenieure von Prinoth verfolgen. Die Synergien aller Teile, die in einer Schneekatze zusammenwirken - vom Gewicht über den Motor, die Ketten, das Schild, die Fräse, die Kabine, die Hydraulik und die Elektrik - tragen gemeinsam dazu bei, die Leistung des Fahrzeugs zu erbringen. Beim Leitwolf wurde jede dieser Komponenten sorgfältig berücksichtigt, mit dem Ziel, das produktivste Pistenfahrzeug zu bauen. Igor Marzola, Geschäftsführer vom Skigebiet Piz Sella-Val Gardena, sagt: „Der Leitwolf ist unschlagbar, er übertrifft alles auf dem Markt“. PR www.prinoth-snowgroomers.com/de/ produkte/leitwolf TITELGESCHICHTE Fotos: Prinoth (3)

1 | 2024 sbt 17 TITELGESCHICHTE LEITWOLF Der begehrteste Typ auf der Piste. Kompromisslose Flächenleistung, unerreichte Effizienz, unschlagbare Performance. Mit einem unverkennbaren Look, einem leistungsstarken Stage V Motor und einem komfortreichen Cockpit wirst du mit dem Leitwolf zum Meister der Piste. sg.prinoth.com Motor MTU 6R 1300, Euromot Stage V, 390 kW/530 PS @ 1.600 UpM, Drehmoment 2.600 Nm @ 1.300 UpM, 4,5 t Zugkraft

18 sbt 1 | 2024 Er arbeitete bei internationalen Reiseunternehmen in Deutschland und Österreich, leitete von 1992 bis 2004 den Regionalverband Dachstein-Tauern und übte in den Jahren 2000 bis 2004 ehrenamtlich das Amt des Bundesvorsitzenden der österreichischen Kur- und Tourismusdirektoren aus. 2004 wurde Georg Bliem als Landestourismusdirektor der Steiermark Tourismus GmbH nach Graz bestellt. Von 2005 bis 2014 war er Beirat der Cinestyria Filmförderung. Seit 2012 leitet Dir. Georg Bliem die Planai-Hochwurzen Bahnen GmbH. Mit etwa 430 Mitarbeitern im Winter und etwa 300 im Sommer zählen die PlanaiHochwurzen-Bahnen zu einem der größten Arbeitgeber der Region SchladmingDachstein. Bemerkenswert dabei ist, dass die Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH mit 18 Lehrlingen die höchste Anzahl an Lehrlingen aller Seilbahnunternehmen in Österreich hat und mit 28 % Frauenanteil der Spitzenreiter unter den Seilbahnbetrieben im Alpenraum ist. Die Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH verfügt mit Planai, Hochwurzen, Galsterberg, Dachstein, Planai Bus/Reisen, Planai Gastro, Der Wilde Berg Mautern über ein starkes Portfolio an Unternehmensgegenständen. Diese werden durch attraktive Inszenierungen wie Hopsiland Planai, Dachstein Hängebrücke, Dachstein Eispalast, Tierpark u.v.m. bereichert. Mit einer Wertschöpfung von mehr als 300 Mio. Euro pro Jahr gelten die Planai-Hochwurzen-Bahnen als zentraler Wirtschafts- und Tourismusmotor der Region Schladming Dachstein. Auch an der erfolgreichen Ausrichtung der Weltcup-Rennen auf der Planai, wo heuer das 50-jährige Jubiläum eindrucksKomm.-Rat Dir. Georg Bliem Top-Seilbahnmanager und Tourismus-Profi Der gebürtige Ennstaler Georg Bliem hat nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule in Schladming die Tourismusakademie Schloss Klessheim bei Salzburg erfolgreich mit Matura abgeschlossen. Danach startete er seine berufliche Laufbahn in verschiedenen Bereichen der Touristikbranche. INTERVIEW Fotos: sbt (2) Wo vor kurzem noch die Rennläufer ins Ziel einliefen, trafen sich Dr. Josef Burger und Komm.-Rat Dir. Georg Bliem zum Fotoshooting. Das Interview fand in der warmen Stube im Rasmushof statt.

1 | 2024 sbt 19 voll und äußerst erfolgreich begangen wurde, machen sich die Planai-Hochwurzen-Bahnen unter der Leitung von Dir. Georg Bliem sehr verdient. Die Jubiläumsrennen mit Riesenslalom am 23.01. 2024 und Slalom am 24.01.2024 – beide in Form eines Nightrace ausgetragen – waren ein einzigartiges Fest des Skisportes – höchstklassige sportliche Leistungen der Weltelite, bestens präparierte Rennpisten und begeisterte Skisportfans trugen zu einer einmaligen Stimmung und nachhaltigen Wertschöpfung für die ganze Region bei. Neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen engagiert sich Georg Bliem auch ehrenamtlich in der Seilbahnbranche. Unter anderem bekleidete er von 2017 bis 2019 das Amt des Präsidenten des SkigebietsVerbunds Ski Amadé. Von 2016 bis 2020 war er Vorsitzender der SEM (SeilbahnErfahrungsaustauschgruppe), in der sich große österreichische Seilbahnunternehmen regelmäßig vernetzen. Hinzu kommen Tätigkeiten in den Gremien der Wirtschaftskammer. Für seine umfassenden Verdienste in der Seilbahnbranche ist Herrn Dir. Georg Bliem als Geschäftsführer der PlanaiHochwurzen-Bahnen GmbH der Berufstitel „Kommerzialrat“ verliehen worden. Das Dekret wurde ihm am 4. Juli 2023 im Bundeskanzleramt in Wien von Frau Bundesministerin Edtstadler im feierlichen Rahmen überreicht. Im anschließenden Fachgespräch gibt Herr Komm.-Rat Dir. Georg Bliem Einblicke in die erfolgreiche Unternehmensstrategie der Planai-Hochwurzen-Bahnen ebenso wie in die aktuelle Ergebnis- und erwartete künftige Unternehmensentwicklung: Herr Komm.-Rat Dir. Georg Bliem, Sie leiten seit 2012 die Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH und haben unter ihrer Führung gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen das Unternehmen zum größten Bergbahn- und Freizeitkonzern in der Steiermark und zu einer der führenden Bergbahngesellschaften in Österreich geformt. Was sind aus ihrer Sicht die wesentlichen Erfolgsfaktoren für diese beeindruckende Aufwärtsentwicklung? Als ich 2012 die Geschäftsführung der Planai übernommen habe, lag der Fokus zunächst vor allem in den Vorbereitungen für die Ausrichtung der Alpinen Ski WM 2013. Diese sportliche Großveranstaltung, welche nach 1982 zum zweiten Mal in Schladming ausgetragen wurde, war mit Sicherheit eine Trägerrakete für Schladming und die Region SchladmingDachstein. Das weltweite Medieninteresse war enorm und wir präsentierten uns einem breiten internationalen Publikum als sympathischer und kompetenter Wintersportort. Dieses Image trug sicher dazu bei, dass sich noch mehr Gäste für Schladming-Dachstein als Urlaubsdestination entschieden. Umso mehr lag es nun in unserer Verantwortung, diesem Image mehr als gerecht zu werden. Viele weitere Investitionen, vor allem in neue Seilbahnen, wurden getätigt und insbesondere auch die Angebotspalette für den Sommer wurde stark erweitert. Schladming und somit die Planai sind mittlerweile weit mehr als ein reiner Wintersportort. Wir sind zu einer Ganzjahresdestination geworden, die sich stetig weiterentwickelt. Unser Bestreben ist es, unseren Gästen ihren Aufenthalt bei uns zu jeder Jahreszeit so besonders wie möglich zu machen und sie als Fans zu gewinnen. Auch als Veranstaltungsort ist Schladming/Planai mittlerweile bekannt. Das diesjährige Ski Opening mit Robbie Williams war mit Sicherheit ein Höhepunkt, aber auch sportliche Großevents wie etwa das Nightrace und nun auch der Nacht-Riesentorlauf oder Veranstaltungen wie das Wintergrillen mit Johann Lafer tragen zur Bekanntheit bei. Ein wesentlicher Faktor für unseren Erfolg sind die Menschen, die hier arbeiten: Wir sind herzliche und authentische Gastgeber – wir freuen uns, wenn Gäste kommen. Und das spüren diese auch. Herr Komm.-Rat Dir Georg Bliem, während ihrer zwölfjährigen Geschäftsführertätigkeit bei der Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH wurden bedeutende Investitionen in die Infrastruktur getätigt. Welche sind ganz besondere Meilensteine, die nicht nur das Wachstum des Unternehmens, sondern auch der ganzen Region nachhaltig beeinflusst haben? Die Planai ist schon seit ihrer Gründung dafür bekannt, visionäre und zukunftsträchtige Investitionen zu tätigen. Gemeinsam mit dem gesamten Team Planai führe ich diesen Weg weiter. Nach dem Neubau der Gipfelbahn Hochwurzen im Jahr 2013, wurde im Jahr 2016 die 8erSesselbahn Burgstallalm errichtet. Im Jahr 2019 wurde die größte Investition in der Geschichte des Unternehmens – der Neubau der Planai 10er Hauptseilbahn – getätigt. Auch im Corona-Jahr investierten wir in den Bau der neuen 8er-Lärchkogelbahn und der neuen Hauptseilbahn am Galsterberg sowie in attraktive Publikumsprojekte wie der Erweiterung des Hopsilandes, und des Bikeparks auf der Planai. Stolz können wir derzeit auf „Österreichs höchstgelegene Baustelle“ verweisen, denn die Bergstation der Dachstein Gletscherbahn wird seit dem Herbst 2023 einem Komplettumbau unterzogen. Unter dem Motto „Energiekristall“ wird diese Ende Mai 2024 wiedereröffnet. Ein beDr. Josef Burger, Komm-Rat Dir. Georg Bliem mit Signe Reisch vom Rasmushof. Teil 9 aus der Reihe: Fachgespräche am Fuße des Hahnenkamms von Dr. Josef Burger INTERVIEW

20 sbt 1 | 2024 Foto: BKA Wenzel Foto: Gerald Grünwald sonderer Fokus liegt dabei auf einer Photovoltaik-Verkleidung mit 338 Modulen, welche auf einer Fläche von 633 m² verbaut wird. Das neue Restaurant beeindruckt mit einem atemberaubenden 280-Grad-Blick, in der obersten Ebene des Gebäudes entsteht eine neue Bar mit Außenterrasse und mit der „Dachstein Himmelsleiter“ gibt es eine neue Publikumsattraktion. Doch dies ist derzeit nicht unser einziges Großprojekt. Der 2er-Sessellift „Rohrmoos I“ wird durch eine neue topmoderne 10er-Kabinenbahn ersetzt, welche mit der Wintersaison 2024/25 in Betrieb geht. Mit dem Bau der Bergstation wurde bereits im Herbst 2023 begonnen, ab dem Frühjahr folgen die Streckenarbeiten sowie der Bau der Talstation. Auch die gesamte Talstation Planai West wird einem umfangreichen Umbau unterzogen. Ein großer Mehrwert für unsere Gäste. All diese Investitionen hatten und haben einen enormen Einfluss auf das Wachstum des Unternehmens, beeinflussen aber auch die Region maßgeblich. Durch die Planai-Hochwurzen-Bahnen werden in der Region rund 3.350 VollzeitJahresstellen geschaffen und eine Wertschöpfung von über 300 Millionen Euro generiert. Stolz sind wir etwa auch auf unsere Sparte Bus- und Reisegeschäft. Mit unseren insgesamt 16 Bussen sind wir nicht nur 365 Tage im Liniengeschäft tätig, sondern zählen mit unseren Reisebussen auch zu den Topplayern im Reisegeschäft mit Reisen nach Kroatien, Italien bis in die Niederlande. Während der Wintersaison sind wir an den Spitzenwochenenden mit bis zu 18 Bussen (tlw. angemietete) am Flughafen Salzburg stark vertreten. Herr Komm.-Rat Dir. Georg Bliem, durch das Strategiekonzept „Die grüne Seilbahn“ werden umfassende, nachhaltige, ressourcenschonende und umweltorientierte Bestrebungen als fester Bestandteil in der Unternehmenspolitik verankert. Was sind die konkreten Handlungsfelder in dieser strategisch wichtigen Unternehmensausrichtung? Als Seilbahnunternehmen sehen wir nachhaltiges Handeln in allen Bereichen als unsere Verpflichtung gegenüber der Natur und den Menschen. Vielfältige Energie-Optimierungsmaßnahmen wurden in der Vergangenheit bereits umgesetzt. In den letzten 10 Jahren konnte, gemessen an der Beförderungsleistung, knapp 20 % Energie eingespart werden. Dazu gehört etwa das ressourcenschonende Schneemanagement oder die laufende Implementierung von PV-Anlagen. Seit diesem Winter betreiben wir all unsere Pistengeräte, die gesamte Firmenfahrzeugflotte sowie einen großen Teil unserer Linien- und Reisebusse mit dem ökologischen Kraftstoff HVO100. Dies reduziert den Emissionsausstoß im Vergleich zu herkömmlichem Diesel um 90 %. Besonders freut es uns, dass die Planai-Hochwurzen-Bahnen, nach einem rund einjährigen intensiven Vorbereitungsprozess, am 25. Oktober 2023 die international anerkannten ISO-Zertifizierungen 9001 für Qualitätsmanagement und 14001 für Umweltmanagement verliehen wurden. Diese Auszeichnung unterstreicht das Engagement des Unternehmens für höchste Standards in ihrer Umwelt- und Qualitätspolitik. Unser Ziel ist es z.B. bis 2029 rund 18 % der benötigten Strommenge des Unternehmens mittels Sonnenenergie selbst zu erzeugen. Herr Komm.-Rat Dir Georg Bliem, bei aller Bedeutung, die der ökologischen Nachhaltigkeit zu Recht beigemessen wird, darf auch die ökonomische Nachhaltigkeit und der wirtschaftliche Erfolg nicht zu kurz kommen. Wie sind Sie mit den Ergebnissen des abgelaufenen Geschäftsjahres und mit dem Verlauf der aktuellen Saison zufrieden, in welche die Planai-HochwurzenBahnen mit Robbie Williams fulminant gestartet sind? Der wirtschaftliche Erfolg jedes Unternehmens ist essenziell – so ist es natürlich auch bei einem Bergbahn- und Freizeitunternehmen wie wir es sind. Wir sind uns der Verantwortung gegenüber unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Region im Allgemeinen und auch gegenüber unser Gesellschafter bewusst. Umso mehr freut es mich, dass wir mit unserem vielfältigen Angebot auch nach der „Corona-Zeit“ bei unseren Gästen punkten. Umsatzmäßig sind die PlanaiHochwurzen-Bahnen im Wirtschaftsjahr 2021/22 unter den größten Bergbahnen Österreichs auf Platz drei angekommen. Auch im Folgejahr konnten wir einen Top-Platz behaupten. Sehr erfreulich auch dieser Winter! Die Vorsaison war insbesondere an den Wochenenden gut gebucht – besonders stark war natürINTERVIEW Komm.-Rat Direktor Georg Bliem. Verleihung des Ehrentitels Kommerzialrat durch Bundesministerin Karolin Edtstadler.

1 | 2024 sbt 21 INTERVIEW MARKEN AUS 25 LÄNDERN AUSSTELLUNGSFLÄCHE THEMATISCHES DORF INTERNATIONALE DELEGATIONEN VERANSTALTUNGEN FACHLEUTE, AUS 71 LÄNDERN INNOVATION BOOK CONFERENCES VERANSTALTUNG Laden Sie Ihr kostenloses Abzeichen auf unserer Website mit dem Code herunter: MPSBT DIE ECKDATEN AUF DER MESSE ZU ENTDECKEN: MOUNTAIN-PLANET.COM MOUNTAINPLANET@ALPEXPO.COM NÄCHSTE AUSGABE SAVE THE DATE

22 sbt 1 | 2024 INTERVIEW Foto: Harald Steiner Foto: Josh Absenger Foto: sbt lich das verlängerte Wochenende beim Ski Opening mit Robbie Williams. Von Donnerstag bis Sonntag konnten wir an diesem Wochenende auf der Planai und Hochwurzen rund 25.000 Gasteintritte zählen. Auch die Weihnachtsferien waren geprägt von hohen Eintrittszahlen. Auf einem guten Niveau konnte auch der Jänner abgeschlossen werden. Für den restlichen Winter erwarten wir weiterhin sehr gute Frequenzen auf unseren Bergen. Insbesondere die Ferienwochen im Februar sowie die in diesem Jahr sehr frühe Osterferienwoche sind stark gebucht. Herr Komm.-Rat Dir. Georg Bliem, zum Abschluss noch ein Blick in die Zukunft des alpinen Tourismus mit speziellem Bezug auf die PlanaiHochwurzen-Bahnen: Wo sehen Sie die Wachstumspotentiale für den Sommer und sehen Sie die Grenzen für den Winter schon erreicht? Ich blicke auf jeden Fall sehr zuversichtlich in die Zukunft. Die Lust aufs Skifahren ist weiterhin spürbar. Das vielfältige Pistenangebot, topmoderne Seilbahnanlagen sowie Zusatzangebote wie Funpark, Funslopes, das Hopsi-Winterkinderland oder permanente Rennstrecken und Schnellschuss-Strecken bieten unseren Gästen viel Abwechslung an ihrem Skitag. Zudem merken wir ein steigendes Interesse unserer Gäste an alternativen Wintererlebnissen abseits der Piste. Hervorheben möchte ich hier etwa unsere 7 km lange Rodelbahn auf der Hochwurzen, die in diesem Winter bei unseren Gästen besonders beliebt ist. Aber auch das Winterwandern oder das Schneeschuhwandern in den Gipfelbereichen erleben einen Aufwind. Hier müssen wir ansetzen und kreativ sein. Wachstumspotentiale gibt es vor allem auch im Sommer – mit Ausdehnung vom Frühling bis zum Herbst. Nicht umsonst läuft unsere Sommersaison von Mitte Mai bis Anfang November. Mit unserem Bikepark, der mittlerweile ein Streckennetz von über 40 km bietet, sowie das Hopsiland auf der Planai sind wir auf dem richtigen Weg. Hier gilt es anzusetzen und weitere attraktive Angebote zu schaffen. Herr Komm.-Rat Dir Georg Bliem vielen herzlichen Dank für das sehr aufschlussreiche Fachgespräch, in dem Sie der interessierten Leserschaft Einblicke in die Erfolgsgeschichte und strategische Ausblicke der Planai-Hochwurzen-Bahnen gewährt haben. Weiterhin so viel Erfolg in der Wahrnehmung ihrer verantwortungsvollen Geschäftsführertätigkeit gemeinsam mit dem starken Team! Stoßen auf die gute Zusammenarbeit und das nette Gespräch an: Georg Bliem und Josef Burger. Spatenstich bei der höchsten Baustelle Österreichs, der Dachstein Bergstation. Die Bergstation der Burgstallalmbahn und der Märchenwiesenbahn auf der Planai.

1 | 2024 sbt 23 INTERVIEW Vielen Dank! Visionen sind es, die uns immer neue Gipfel erklimmen lassen. Ideen, die uns nicht mehr loslassen und dafür sorgen, dass wir über uns hinauswachsen. Es sind Ihre Visionen und Ihre Ideen, die wir 2023 umsetzen durften – weltweit. Ihr Vertrauen ist unser Antrieb. Dafür sagen wir Danke! doppelmayr.com

24 sbt 1 | 2024 BUSINESS & MARKETING Der Seilbahnhersteller Doppelmayr plant einen Meilenstein zur Stärkung des Standorts Hohe Brücke in Wolfurt. Mit neuen Produktionshallen und einem Hochregallager sollen dringend notwendige Kapazitäten für die steigende internationale Nachfrage geschaffen werden. Diese Großinvestition von über 200 Mio. Euro ist für die Firma Doppelmayr, aber auch für die Gemeinde Wolfurt, eine zukunftsweisende Entscheidung, betont Gerhard Gassner, der für den Produktionsbereich verantwortliche Geschäftsführer der Doppelmayr Seilbahnen GmbH. Durch die Konzentration der Werke am Standort Hohe Brücke macht Doppelmayr im Ortsteil Rickenbach Platz frei für eine nachhaltige Entwicklung als hochwertiges Wohnquartier. Mit der Inbetriebnahme der neuen Hallen soll das Werk Kella in Rickenbach sowie angemietete Fertigungsflächen ins Areal Hohe Brücke übersiedeln. Doppelmayr plant neues Werk Hochregallager und Produktionshallen für 850 Arbeitsplätze • Foto: Fasching

1 | 2024 sbt 25 Doppelmayr-Seilbahnen sind international stark nachgefragt, vor allem der nordamerikanische Markt bringt aktuell eine erfreulich hohe Auftragslage. Das Werk am Standort Hohe Brücke in Wolfurt ist mehr als ausgelastet, eine Erweiterung daher dringend notwendig, erklärt Doppelmayr-Geschäftsführer Gerhard Gassner: „Unsere Mitarbeitenden leisten hervorragende Arbeit, um alle Seilbahnen in höchster Qualität pünktlich fertigzustellen. Wir brauchen jedoch dringend mehr Platz für Produktion und Lagerhaltung und vor allem auch mehr Mitarbeiter, um diese Anforderungen in Zukunft erfüllen zu können.“ Großinvestition für 850 Arbeitsplätze Geplant ist eine deutliche Erweiterung der Fertigung am Standort Hohe Brücke. In den nächsten vier bis fünf Jahren soll hier Raum für 850 hochwertige Arbeitsplätze geschaffen werden. Die geplanten neuen Produktionshallen umfassen eine Fläche von 45.000 Quadratmetern, das entspricht der Größe von über sechs Fußballfeldern. Künftig soll in diesen Hallen Seilbahnkomponenten für die ganze Welt, größtenteils im Schichtbetrieb produziert werden. Kernstück ist ein Hochregallager mit einer Lagerkapazität von 100.000 Kleinteilelagerplätzen, 50.000 „Euro-Paletten-Plätzen“ und 1.800 Plätzen für Großpaletten (6x2,5m), mit denen die angrenzenden dreistöckigen Produktionsbereiche bis hin zum Versand bedient werden. Mit einer Höhe von 40 Metern leistet dieses Bauwerk genauso wie die Tiefgarage einen wichtigen Beitrag, um den Bodenverbrauch so gering wie möglich zu halten. Mit Baukosten von über 200 Mio. Euro ist dies die größte Einzelinvestition in der über 130-jährigen Firmengeschichte von Doppelmayr. Gerhard Gassner: „Für uns bedeutet dieses Großprojekt ein klares Bekenntnis zum Standort Vorarlberg, vor allem aber auch zur Marktgemeinde Wolfurt, der sich unser Unternehmen traditionell sehr verbunden fühlt.“ Auch Angelika Moosbrugger, Bürgermeisterin von Wolfurt freut sich über die Erweiterungspläne: „Doppelmayr und die Marktgemeinde Wolfurt verbindet eine jahrzehntelange Partnerschaft. Wir sind stolz, wenn ein Welt-Unternehmen wie Doppelmayr sich zum Standort bekennt und derart große Entwicklungsschritte hier umsetzt. Neben der Rolle als starker Arbeitgeber zeichnet sich Doppelmayr durch die lokale Unterstützung zum Beispiel von Vereinen aus und ganz aktuell als ambitionierter Entwickler des Quartiers am Rickenbach gemeinsam mit uns als Gemeinde. Wir legen großen Wert auf dieses Miteinander auf Augenhöhe und wünschen viel Erfolg bei diesem großen Vorhaben.“ Doppelmayr macht Platz für ein hochwertiges Wohngebiet Die Entscheidung von Doppelmayr, am Standort Hohe Brücke eine neue Produktion in dieser Größenordnung zu errichten, hat nachhaltig positive Auswirkungen auf die Entwicklung von Wolfurt. Das Werk Kella (an der Straße Richtung Bildstein) wird nach Fertigstellung der neuen Produktionshallen ins Areal Hohe Brücke übersiedelt. Damit wird wertvoller Boden frei und es eröffnen sich neue Chancen für die Nutzung des ursprünglichen Doppelmayr-Standorts. Für Doppelmayr ist es ein großes Anliegen, auf den freigewordenen Betriebsflächen eine hohe Qualität für die Menschen in Wolfurt zu hinterlassen. Gemeinsam mit der Marktgemeinde Wolfurt wurde ein Masterplan ausgearbeitet, der eine hochwertige Entwicklung des Gebiets vorsieht. Im September 2023 wurde bereits die Errichtung des „Doppelmayr Quartier am Rickenbach“ gestartet. Bei diesem Projekt entwickelt Doppelmayr neuen Lebensraum mit einem vielseitigen Angebot für die Bewohner, mit Wohnungen, einem Gasthaus mit Veranstaltungssaal und einer Tiefgarage, damit kein weiterer Boden versiegelt wird, sondern Platz für grünen Freiraum geschaffen wird. Neues Werk bringt Verkehrsentlastung Derzeit sind im Werk Kella und angemieteten Gebäuden ca. 300 Mitarbeiter in der Produktion beschäftigt, die in Zukunft ihren Arbeitsplatz am Standort Hohe Brücke an der Bundesstraße haben werden. Durch die Übersiedelung verschwindet auch der jetzt bestehende Berufs- und Werksverkehr aus dem Ortsteil Rickenbach, was die Durchfahrten durch Schwarzach und Wolfurt deutlich entlastet. Durch die Absiedelung des Werks Kella an der Bildsteinerstraße können in Zukunft insgesamt rund 40.000 Quadratmeter Boden als Baufläche für die Schaffung von Wohnraum genützt werden. PR www.doppelmayr.com BUSINESS & MARKETING Die Südansicht des Büros Hohe Brücke. Foto: Hertha Hurnaus am Standort Hohe Brücke • Größte Investition der Firmengeschichte – 200 Mio. Euro

26 sbt 1 | 2024 Der Newark Liberty International Airport in New Jersey (USA) ist ein wichtiger internationaler Flughafen im Einzugsgebiet von New York. Das „AirTrain Newark Replacement Program“ ist ein umfassendes Projekt der „Port Authority New York and New Jersey“, welches die Erneuerung der vorhandenen Transportverbindung für Flugreisende vorsieht. Die Behörde hat nun im Rahmen eines mehrstufigen Vergabeprozesses für die Umsetzung des neuen AirTrain Newark Doppelmayr als Systemlieferant und Partner während des Betriebs ausgewählt. Die Behörde beziffert das Auftragsvolumen mit 570 MilliBUSINESS & MARKETING Am Newark Liberty International Airport (New Jersey/USA) plant die „Port Authority New York and New Jersey“ die Umsetzung einer neuen Mobilitätslösung. Das bestehende System ist inzwischen in die Jahre gekommen und soll durch ein modernes, zuverlässiges Automated People Mover System ersetzt werden. In einem mehrstufigen Vergabeprozess wurde Doppelmayr nun als Partner ausgewählt. Der Wolfurter Seilbahnhersteller soll für Design, Bau, Betrieb und Wartung seines automatischen Cable Liners® beauftragt werden. Die Eröffnung des neuen AirTrain Newark ist für 2029 geplant. Flughafen Newark bekommt Dopp

1 | 2024 sbt 27 onen US-Dollar für Design, Engineering und Bau des Cable Liners® sowie 385 Millionen US-Dollar (net present value) für Betrieb und Wartung der Anlage von 20 Jahren. Auf einer Strecke von rund vier Kilometern (2,5 Meilen) dient der AirTrain Newark Millionen Passagieren pro Jahr als wichtiges Transportmittel zwischen drei Passagierterminals, Parkplätzen, Mietwageneinrichtungen sowie regionalen Eisenbahnanbindungen. „Dies ist ein entscheidender Schritt in unseren weitreichenden Bemühungen, den Newark Liberty International Airport zu revitalisieren und zu modernisieren“, sagte Kevin O‘Toole, Vorsitzender der Port Authority. „Angesichts der Erfahrung und des Fachwissens von Doppelmayr wissen wir, dass das Unternehmen ein großartiger Partner sein wird, um unseren Reisenden den zuverlässigen und effizienten Transport zu bieten, den sie verdienen.“ „Wir sind stolz, bei der Entwicklung des neuen AirTrain Newark mit der Port Authority von New York und New Jersey zusammenzuarbeiten“, sagte Markus Schrentewein, Geschäftsführer der Doppelmayr Cable Car GmbH. „Die Doppelmayr Gruppe hat bereits eine Vielzahl vergleichbarer Projekte in den USA umgesetzt, die sehr erfolgreich in Betrieb sind. Beispielsweise den Oakland Airport Connector oder zwei Cable Liner® Systeme in Las Vegas. Für das Projekt AirTrain Newark wird Doppelmayr besonderen Wert auf die lokale Wertschöpfung legen.“ Im nächsten Schritt wird Doppelmayr gemeinsam mit der Port Authority weitere Rahmenbedingungen für die Projektumsetzung festlegen – mit dem Ziel, den neuen AirTrain Newark 2029 in Betrieb zu nehmen. Doppelmayr Gruppe Die Doppelmayr Gruppe repräsentiert insbesondere Qualitäts-, Technologie- und Marktführerschaft im Bau von Seilbahnsystemen für den Personen- und Materialtransport sowie hochtechnologischer Intralogistik-Lösungen. Das Unternehmen blickt auf eine 130-jährige Geschichte und auf ein Jahrhundert an Erfahrung in der Planung, Entwicklung, Konstruktion, Produktion und Bau von Seilbahnen zurück. Diese bewährte Technologie und die damit erzielte Zuverlässigkeit trägt dazu bei, dass die Seilbahn eine beliebte und leistungsstarke Mobilitätslösung geworden ist – in Ski- und Ausflugsgebieten sowie in Städten und an Flughäfen weltweit. PR www.doppelmayr.com BUSINESS & MARKETING Fotos: PANYNJ (4) elmayr Cable Liner®

28 sbt 1 | 2024 Die Mobilität der Zukunft ist autonom. Diese Entwicklung hat die Doppelmayr Gruppe frühzeitig erkannt und mit AURO (Autonomous Ropeway Operation) die Weichen gestellt. Während der autonome Betrieb für Kabinenbahnen (AURO-MGD) bereits seit 2020 erfolgreich eingesetzt wird und sich wachsender Nachfrage erfreut, waren Sesselbahnen bis dato noch ein unbestelltes Feld. Dies ändert sich ab sofort mit der Betriebsbewilligung von AURO-CLD für die Schweiz und Österreich. Zum Start der Wintersaison 2023/24 haben das Bundesamt für Verkehr (BAV, Schweiz) sowie das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK, Österreich) die Bewilligungen für den autonomen Betrieb zweier Sesselbahnen erteilt. Der Bewilligung gingen zwei intensive Testjahre des AURO-Systems an den beiden Pilotanlagen voraus: die eine Anlage in Wildhaus (St. Gallen, Schweiz) die andere im Skigebiet Silvretta-Montafon (Vorarlberg, Österreich). So funktionieren autonome Sesselbahnen Bei AURO-CLD kommt die KI-gestützte Bildverarbeitung von Mantis Ropeway Technologies zum Einsatz. Der Entwicklungspartner von Doppelmayr ist mit seiner Software in der Lage, Bild- und Videodaten in Echtzeit zu analysieren, zu bewerten und automatische Handlungen abzuleiten. Das System erkennt somit Gefahrensituationen im Ausstiegsbereich an der Bergstation in Sekundenbruchteilen und entscheidet selbstständig, je nach Situation, ob die Anlage weiterfahren kann, verlangsamt oder abgeschaltet wird. Wie bei AURO für Kabinenbahnen erfolgt die Störungsbehebung durch eine Person aus dem Ropeway Operation Center (ROC) in der Talstation oder in einem separaten Gebäude. BUSINESS & MARKETING Mit der Einführung von AURO für Kabinenbahnen hat die Doppelmayr Gruppe bereits 2020 die Weichen für die Zukunft der Seilbahnmobilität gestellt. Mit AURO für Sesselbahnen geht das Unternehmen in Sachen autonomer Seilbahnmobilität nun den nächsten Schritt. In der Schweiz und in Österreich haben die zuständigen Behörden jetzt die Betriebsbewilligung erteilt. Neben einer hohen Sicherheit können Betreiber durch das innovative System bis zu 35 Prozent der Personalkosten sparen. AURO-CLD: Doppelmayr automatisiert Sesselbahnbetrieb

1 | 2024 sbt 29 Bis zu 35 Prozent Kostenersparnis Das KI-trainierte System zeichnet sich durch ständige und unermüdliche Aufmerksamkeit sowie eine schnelle Reaktionsgeschwindigkeit aus. Durch die ständige Aufmerksamkeit und Reaktionsgeschwindigkeit des KI-trainierten Systems wird eine erhöhte Sicherheit erreicht. Dabei verlässt sich AURO-CLD nicht nur auf seine „Augen“. Sensoren wie Lichtschranke, Bodendruckplatte und Rampenbegrenzung sowie NotausSchalter und Gegensprecheinrichtung ergänzen die Kameras und ermöglichen es so, die maximale Sicherheit in verschiedensten Situationen zu gewährleisten. Durch wachsenden Personalmangel geraten Betreiber zunehmend unter Druck, die Verfügbarkeit ihrer Anlagen sicherzustellen. AURO-CLD schafft hier Entlastung und kann den Personalbedarf einer Standardanlage um bis zu 50 Prozent reduzieren. Unter Berücksichtigung der für AURO anfallenden Lizenzkosten können so bis zu 35 Prozent Personalkosten eingespart werden. Weitere Vorteile: Ein Mitarbeiter kann mehrere AUROSesselbahnen betreuen. Zudem können Bestandsanlagen mit entsprechender Umrüstung AURO-fit gemacht werden. Liftpersonal bleibt unverzichtbar Ganz ohne Personal lassen sich auch autonome Sesselbahnen jedoch nicht betreiben. Vielmehr können eine oder mehrere Anlagen durch eine Person im ROC in der Talstation betreut werden. AUROCLD übernimmt die Aufgaben des Seilbahnmitarbeitenden in der Bergstation. Lediglich das Quittieren und Neustarten muss noch von dem Mitarbeitenden im ROC durchgeführt werden. Vorteile von AURO-CLD auf einen Blick - Bis zu 35 Prozent niedrigere Personalkosten - Abfederung von Personalmangel-Effekten - Erhöhte Sicherheit durch schnelle Reaktion auf Gefahrensituationen - Gute Übersicht durch verschiedene Kamera-Blickwinkel - Kein Nachlassen der Aufmerksamkeit: das System wird nicht müde - Nachrüsten auch bei Bestandsanlagen möglich Mantis Ropeway Technologies Mantis ist ein in Zürich ansässiges Startup im Bereich Computer Vision, an dem Doppelmayr beteiligt ist. Mantis entwickelt KI-gesteuerte Kamerasysteme und deren Software, die es Skigebieten ermöglicht, ihre Sesselbahnen autonom zu betreiben. Mithilfe von Kameras erkennt die Software gefährliche Situationen beim Aussteigen von Seilbahnen automatisch und hält sie bei Bedarf an. Das System ist kostengünstiger und so zuverlässig wie menschliches Bedienpersonal und entschärft das wachsende Problem des Personalmangels. Doppelmayr Gruppe Die Doppelmayr Gruppe repräsentiert insbesondere Qualitäts-, Technologie- und Marktführerschaft im Bau von Seilbahnsystemen für den Personen- und Materialtransport sowie hochtechnologischer Intralogistik-Lösungen. Das Unternehmen blickt auf eine 130-jährige Geschichte und auf ein Jahrhundert an Erfahrung in der Planung, Entwicklung, Konstruktion, Produktion und Bau von Seilbahnen zurück. Diese bewährte Technologie und die damit erzielte Zuverlässigkeit trägt dazu bei, dass die Seilbahn eine beliebte und leistungsstarke Mobilitätslösung geworden ist – in Ski- und Ausflugsgebieten sowie in Städten weltweit. PR www.mantisropewaytechnologies.com www.doppelmayr.com BUSINESS & MARKETING Fotos: Fasching (4)

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